Andreas M. Kirchwitz
2025-02-16 23:18:02 UTC
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PermalinkZum Valentinstag kam der Film "The Gorge" heraus. Es geht um eine
geheime Schlucht, die bereits viele Jahrzehnte alt ist. Was sich
darin befindet, sieht man aufgrund eines mysteriösen Nebels nicht.
Auf jeder Seite der Schlucht steht ein mächtiger Wachturm, zudem
werden die Ränder mit diversen Waffensystemen kontrolliert.
Großartige Basis für eine tolle Geschichte. Endlich mal wieder
was mit Sci-Fi und Horror.
Also es hätte toll werden können, wenn man denn gewollt hätte...
Zunächst fängt der Film etwas behäbig an und führt die beiden
beiden Hauptfiguren (Anya Taylor-Joy, Miles Teller) ein. Doch
dann geht es endlich zur Schlucht und der Film macht erst mal
wirklich Spaß! Den Höhepunkt erreicht er nach einem Viertel
der Spielzeit (insg. 2 h), wenn Wachtürme und Waffensysteme
in voller Aktion zu sehen sind. Da geht's so richtig ab!
Nun wird es wirr. Es folgt eine Lovestory, die für mich in
dieser Ausführlichkeit nicht so recht klappt, zumal das nicht
zum Sci-Fi-Horror passt. Das dauert bis zur Hälfte des Films.
Im dritten Viertel der Spielzeit geht es endlich wieder um die
Schlucht, reichlich spät. Man erfährt ganz viel zum Background.
Das ist erneut eine großartige Basis für eine geile Story, aber
da wird ziemlich schnell durchgehastet. Immerhin kann sich die
CGI-Crew hier austoben und hat das auch echt gut hingekriegt.
Leider hastet die Story da nur sehr oberflächlich durch...
Im langgezogenen letzten Viertel der Spielzeit kommt's zum
großen End Game, allerdings nicht in der Schlucht, sondern
wieder außerhalb.
Der Film hat sich viel zu viel auf einmal vorgenommen und
kommt mit seinen eigentlich großzügigen 2 Stunden Spielzeit
überhaupt nicht hin. Die Gewichtung ist ungeschickt, und vor
allem kommt die namensgebende Schlucht viel zu kurz, obwohl
deren Story eine wirklich gute Basis gewesen wäre.
Durch den Mix der verschiedenen Genres fallen dann leider
auch haufenweise Logikfehler unangenehm auf. Das passt so
alles irgendwie nicht zusammen.
Ich musste immer wieder an "Edge of Tomorrow" (mit Tom Cruise)
denken. Das ist auch so ein Sci-Fi-Horror-Lovestory-Mix, aber
der Film zeigt, wie man's richtig macht...
"The Gorge" hat tolle Ansätze, und deshalb gefällt mir der Film
teilweise sehr gut. Da hätte man was richtig Geiles draus machen
können. Sigourney Weaver scheint zudem den Punkt ihrer Karriere
erreicht zu haben, wo sie nur noch Trash-Rollen bekommt.
Irgendwie tragisch, dieser Film. Für männliche Zuschauer tröstet
Anya Taylor-Joy über so einiges hinweg. Ich hab sie bisher nicht
gemocht, aber in diesem Film hat sie mir wirklich gut gefallen.
Insofern hatte der Film ja am Ende vielleicht doch was Gutes. :-)
Grüße, Andreas