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The Substance (2024)
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Andreas M. Kirchwitz
2024-10-29 00:32:14 UTC
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Hallo Horror-Fans!

"The Substance" hatte einen beachtlichen Achtungserfolg,
obwohl es sich nicht um einen typischen Blockbuster handelt.

Es geht um eine mysteriöse Substanz, mit der alternde Menschen
eine jüngere Version von sich selbst erschaffen können, bequem
und diskret zu Hause, ohne dass es andere wissen müssen.

Dieses Mischmasch aus Alt und Jung erfordert allerdings ein
sehr diszipliniertes Vorgehen, sonst kann einiges schiefgehen.

Na ja, man ahnt es schon, das ist wohl keinen Spoiler wert,
natürlich läuft die Sache aus dem Ruder für die von Demi Moore
verkörperte Hauptfigur.

Die Grundidee der Story ist prima. Der Film spielt wenig subtil
im US-Showbiz, dessen Schönheitswahn angeprangert werden soll.
Soweit alles gut.

Schwierig ist, dass die Hauptfigur eher unsympathisch angelegt
ist, sowohl in alt als auch in jung. Es geht nur um egoistischen
und oberflächlichen Körperkult. Als Zuschauer entwickelt man
schon bald eine gewisse Schadenfreude, wenn die Dinge nicht so
laufen, wie sie sollen.

Das wäre eigentlich für einen guten Film mit einer Message
ausreichend gewesen, doch der Regisseur ist bekennender Verehrer
von David Cronenberg, und wer bisher geglaubt hat, man könne
"The Fly" nicht mehr toppen, der wird eines Besseren belehrt.

Na gut, kann man so machen, vergessen wir die Message, sondern
einfach bloß Horror-Film, aber "The Substance" übertreibt den
Ekel maßlos, zumal er über lange Strecken sehr realistisch wirkt.

Damit aber immer noch nicht genug, in den letzten Minuten wird
alles so lächerlich abgedreht, dass man am Ende ratlos ist, was
der Film einem überhaupt sagen wollte und was die Zielgruppe
sein könnte.

"The Substance" hat mich insgesamt geärgert, denn der Film
wollte meiner Meinung nach zu viel auf einmal, um am Ende hat
er deshalb nichts von allem erreicht bei mir.

Es ist kein schlechter Film. Viele Leute mögen ihn ja auch.
Ich hätte mich eher über eine subtilere Erzählweise gefreut,
was freilich nur meine ganz persönliche Meinung ist.

Grüße, Andreas
Karl-Josef Ziegler
2024-10-29 07:26:08 UTC
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Post by Andreas M. Kirchwitz
Ich hätte mich eher über eine subtilere Erzählweise gefreut,
was freilich nur meine ganz persönliche Meinung ist.
Das scheint heute aber kaum noch en vogue zu sein. Wie sagte mal ein
Prof. an der hiesigen Uni so schön: Es muss knallen!
Christian Weisgerber
2024-11-01 23:11:15 UTC
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Post by Andreas M. Kirchwitz
Schwierig ist, dass die Hauptfigur eher unsympathisch angelegt
ist, sowohl in alt als auch in jung. Es geht nur um egoistischen
und oberflächlichen Körperkult.
Bemerkenswerterweise ist es ja nicht nur ihr Umfeld, das ihren Wert
allein als Objekt sexueller Begehrlichkeit misst, sondern sie selbst
sieht sich genauso.
Post by Andreas M. Kirchwitz
Damit aber immer noch nicht genug, in den letzten Minuten wird
alles so lächerlich abgedreht, dass man am Ende ratlos ist, was
der Film einem überhaupt sagen wollte und was die Zielgruppe
sein könnte.
Stephen-King-Syndrom. Man hat eine Idee für einen Anfang und eine
Mitte, aber kein Ende. Der ganze Film ist surrealistisch angelegt,
was auch gut ist, denn biomedizinisch ist da alles, aber auch
wirklich alles Unsinn.

Könnte so ein Film sein, über den man auch in Jahren noch spricht.
Mal sehen.
--
Christian "naddy" Weisgerber ***@mips.inka.de
Patrick Rudin
2024-11-05 17:53:37 UTC
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Post by Christian Weisgerber
Stephen-King-Syndrom. Man hat eine Idee für einen Anfang und eine
Mitte, aber kein Ende.
Äh? Das trifft doch auf geschätzt 99 Prozent der Filme/Drehbücher zu.

Bei manchen wäre man ja schon froh, sie hätten irgendeine Idee für den
Anfang...


Gruss

Patrick

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