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Filme, die ich noch richtig im Kino gesehen habe
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Stefan Ram
2025-03-04 16:19:20 UTC
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Ja, das war also 1981: "Die Kameliendame" mit Isabelle Huppert.

Der Spiegel sprach von einer "pompösen Platitüde" und einer
"Schwindsuchts-Schnulze".

Ich hatte wohl die Handlung damals nicht verstanden, aber ich
sah eine kranke junge Frau, also war ich von der traurigen (d.h.
gefühlvollen) Erotik berührt (auf die eine oder andere Weise).

Das Vorkommen der Namen Isabelle Huppert und Bruno Ganz
demonstrierte einen künstlerischen Anspruch, so daß ich das
Gefühl hatte, einen anspruchsvollen Film zu sehen, den ich
nur nicht verstand. Den Spiegel las ich ja damals nicht.
F. W.
2025-03-05 07:36:56 UTC
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Post by Stefan Ram
Ja, das war also 1981: "Die Kameliendame" mit Isabelle Huppert.
Der Spiegel sprach von einer "pompösen Platitüde" und einer
"Schwindsuchts-Schnulze".
Ich hatte wohl die Handlung damals nicht verstanden, aber ich sah
eine kranke junge Frau, also war ich von der traurigen (d.h.
gefühlvollen) Erotik berührt (auf die eine oder andere Weise).
Das Vorkommen der Namen Isabelle Huppert und Bruno Ganz
demonstrierte einen künstlerischen Anspruch, so daß ich das Gefühl
hatte, einen anspruchsvollen Film zu sehen, den ich nur nicht
verstand. Den Spiegel las ich ja damals nicht.
Ich war bis etwa 2005 regelmäßig im Kino. Daher kenne ich viele Filme
noch von dort. Das hilft einem bei der Auswahl.

"Rate, wer zum Essen kommt" und "Jenseits von Eden", meine letzten
Käufe, waren natürlich nicht darunter.

FW
Stefan Ram
2025-03-07 08:10:12 UTC
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Post by Stefan Ram
Das Vorkommen der Namen Isabelle Huppert und Bruno Ganz
demonstrierte einen künstlerischen Anspruch, so daß ich das
Gefühl hatte, einen anspruchsvollen Film zu sehen, den ich
nur nicht verstand. Den Spiegel las ich ja damals nicht.
Ich finde "anspruchsvoll" ist irgendwie ein blödes Wort, aber ich
wußte nicht, was ich sonst sagen sollte. Was ist das eigentlich?

Vielleicht geht es darum, daß in einem anspruchslosen (auch eine
blödes Wort!) Film die Dinge einfach für sich selbst stehen, während
ein anspruchsvoller (...!) Film etwas wie Tropen einsetzt, um mit
Hilfe des Films etwas zu sagen, das über das Gezeigte hinaus geht,
und das sich der Zuschauer erst selber erschließen muß.

Zum Beispiel gab es einmal von einem italienischen Filmemacher
einen Film, in dem Menschen Gewalt nutzten, um eine fragwürdige
Art der Befriedigung zu erlangen. Dieser Film wurde beispielsweise
sozusagen "verteidigt" mit dem Argument, es handele sich nicht um
die Darstellung der Gewalt als Selbstzweck oder zur Befriedigung
niedrigster Triebe, sondern um eine Allegorie (Trope) auf die
Gesellschaft, also um ein künstlerisch anspruchsvolles (...) Werk.

Damit wurde also das Vorkommen einer Trope zur Verteidigung des
Werks eingesetzt.

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