Post by F. W.Post by Manfred PolakPost by F. W.Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Jaja, das woke Hollywood.
Werden die Oscars nicht in Hollywood vergeben?
In Hollywood findet die Zeremonie statt und dort sitzt die
Academy. Die stimmberechtigten Mitglieder sind allerdings
nicht nur über die ganze USA verteilt, sondern auch welt-
weit Filmschaffende.
Nur um das für Leute nochmal auszusprechen denen das nicht
bewußt ist: Bei den Oscars entscheidet keine kleine "woke"
Jury wer gewinnen soll. (Das war mal bei den Golden Globes
so, oder ist bei vielen europäischen Festivals der Fall),
sondern dort wir von mehr als 1000 Filmschaffenden aller
Gewerke in einem mehrstufigen Verfahren selektiert und dann
abgestimmt.
Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare
Trends, aber Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu-
weisen, da ja Hunderte unabhängig voneinander beschließen
müßten bestimmte Themen zu pushen.
Es gibt im Hintergrund natürlich Werbe-Kampagnen von Studios
und Agenturen um im Vorfeld Kandidaten und dann später
Nominierte ins Bewußtsein der Abstimmenden zu bringen, aber
da geht es ums "kapitalistische Kalkül".
Was natürlich unbestreitbar ist, ist das auch die Academy
eine gewisse Blase ist. Aber die ist - wenn überhaupt - er
in den letzten 10 Jahren in Richtung "woke" gedriftet. Die
Academy wurde sehr, sehr, sehr lange von alten weißen
Männern dominiert, was dazu führte das auch überwiegend
weiße Männer nominiert waren, obwohl der Branchenschnitt
schon längst eine ganz andere Zusammensetzung hat.
Post by F. W.Aber es wurden doch nachvollziehbare Geschichten erzählt. Ein Drogenboss
im Geschlechterkonflikt? Ich verstehe nicht mal die Absicht. Oder hat
man beim Schreiben des Drehbuchs schon auf die Oscars geschielt?
Kennst Du die Filme vom Pedro Almodóvar. Wenn man diesen
Kosmos anlegt, ist Emilia Perez ein völlig normaler Film.
Post by F. W.Post by Manfred PolakPost by F. W.Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem
des Wahlvolkes ist.
Was den Machern eines französisch-belgisch-mexikanischen (und in
erster Linie französischen) Films wie "Emilia Pérez" ja ziemlich
egal sein kann.
...weil er keine Oscars mag?
Er findet Oscars bestimmt toll. Die meisten Filmemacher
würden sich darüber freuen. Das öffnet Türen und Geldbörsen.
Aber die überwiegende Mehrheit wird sich erstmal nicht das
Hirn darüber zermartern was man alles drehen und wenden
muss, damit der Film den man gerade macht auch erhöhte
Oscar-Chancen hat. Die meisten sind froh, wenn der Film am
Ende überhaupt auf der Leinwand landet. Da gibt es nachwievor
keinerlei Garantien.
Es gibt Stoffe und Besetzungen, da "weiß" man, das es auf
jeden Fall eine Chance auf eine Chance gibt, wenn man sich
nicht blöd anstellt. Da kann man das schon provozieren, wenn
man will. Aber man kann es halt auch nicht erzwingen und es
gibt auch Filme wo man das Gefühl hat, das wurde jetzt extra
nur gemacht um irgendwie dafür prämiert zu werden. Aber am
Besten sind halt die Filme die so gut sind, das man sie
einfach prämieren will ohne das es die Macher darauf ange-
legt haben.
CoBi
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recently seen in a cinema near me:
Ghostbusters - Frozen Empire .......................................... 3324
Kleine schmutzige Briefe .............................................. 3323
Radical - Ein Klasse für sich ......................................... 3322