Discussion:
14 Oscar(tm)-Nominierungen für "Emilia Perez (2024)"...
(zu alt für eine Antwort)
F. W.
2025-01-24 08:14:06 UTC
Permalink
...selbst die härtesten Schwerverbrecher dieser Erde sind von
Geschlechtsidentitäten geplagt:

https://www.imdb.com/de/title/tt20221436/

Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.

Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem des
Wahlvolkes ist.

FW
Michael 'Mithi' Cordes
2025-01-24 19:17:01 UTC
Permalink
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood.
https://www.imdb.com/title/tt20221436/companycredits

ja, ganz klar eine Hollywoodproduktion.


cya
Mithi
--
Ich meine, nichts gegen Übersetzungen, aber man muß sich halt bewußt
sein, daß man aus der Mülltonne ißt. Christian "naddy" Weisgerber
Manfred Polak
2025-01-24 23:39:55 UTC
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Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Jaja, das woke Hollywood. Und überhaupt: Seit wann muss ein Musical
realistisch sein? Natürlich bedient "Emilia Pérez" auch andere Genres,
aber es ist eben auch ein Musical. Wieviele "realistische" Musicals gibt
es überhaupt? Dass im echten Leben nicht permanent gesungen und/oder
getanzt wird, geschenkt. Aber davon abgesehen, "Die Regenschirme von
Cherbourg", vielleicht "Dancer in the Dark", und natürlich etliche, die
ich nicht kenne, aber die weit überwiegende Mehrheit der Musicals ist
doch seit jeher ziemlich unrealistisch.
Post by F. W.
Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem des
Wahlvolkes ist.
Was den Machern eines französisch-belgisch-mexikanischen (und in
erster Linie französischen) Films wie "Emilia Pérez" ja ziemlich egal
sein kann.


Manfred
Cornell Binder
2025-01-25 18:59:38 UTC
Permalink
Post by Manfred Polak
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Jaja, das woke Hollywood. Und überhaupt: Seit wann muss ein Musical
realistisch sein? Natürlich bedient "Emilia Pérez" auch andere Genres,
aber es ist eben auch ein Musical. Wieviele "realistische" Musicals gibt
es überhaupt? Dass im echten Leben nicht permanent gesungen und/oder
getanzt wird, geschenkt. Aber davon abgesehen, "Die Regenschirme von
Cherbourg", vielleicht "Dancer in the Dark", und natürlich etliche, die
ich nicht kenne, aber die weit überwiegende Mehrheit der Musicals ist
doch seit jeher ziemlich unrealistisch.
Ich glaube Dancer in the Dark ist ein guter Ansatz um
Einzuordnen welchen Abstand Emilia Perez zu "normalen"
Musicals hat.

Mir hat sehr gefallen, das es einfach ein Film ist, der sich
auf kein Genre festlegt. Es passiert einfach was passieren
soll, wie man es gerade braucht. Was es irgendwo ja schon
realistisch macht, denn das echte Leben hält sich ja nicht
an Vorgaben und Konventionen, sondern die Dinge passieren
einfach so.

Wer die Chance hat den Film zu sehen, sollte es tun und ihn
einfach mal auf sich wirken lassen, statt irgendwas zu
lesen, wo sich Stammtisch-Kalle was zusammenreimt um mal
wieder über die linksgrünversifften Woken herzuziehen.


CoBi
--
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F. W.
2025-01-27 13:45:54 UTC
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Post by Manfred Polak
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Jaja, das woke Hollywood.
Werden die Oscars nicht in Hollywood vergeben?
Post by Manfred Polak
Und überhaupt: Seit wann muss ein Musical realistisch sein?
Natürlich bedient "Emilia Pérez" auch andere Genres, aber es ist
eben auch ein Musical. Wieviele "realistische" Musicals gibt es
überhaupt? Dass im echten Leben nicht permanent gesungen und/oder
getanzt wird, geschenkt. Aber davon abgesehen, "Die Regenschirme
von Cherbourg", vielleicht "Dancer in the Dark", und natürlich
etliche, die ich nicht kenne, aber die weit überwiegende Mehrheit
der Musicals ist doch seit jeher ziemlich unrealistisch.
Aber es wurden doch nachvollziehbare Geschichten erzählt. Ein Drogenboss
im Geschlechterkonflikt? Ich verstehe nicht mal die Absicht. Oder hat
man beim Schreiben des Drehbuchs schon auf die Oscars geschielt?
Post by Manfred Polak
Post by F. W.
Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem
des Wahlvolkes ist.
Was den Machern eines französisch-belgisch-mexikanischen (und in
erster Linie französischen) Films wie "Emilia Pérez" ja ziemlich
egal sein kann.
...weil er keine Oscars mag?

FW
Manfred Polak
2025-01-27 20:45:40 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Manfred Polak
Jaja, das woke Hollywood.
Werden die Oscars nicht in Hollywood vergeben?
Schon, und? "Emilia Pérez" ist auch für elf BAFTA Awards nominiert.
Sind die Briten also auch alle so woke wie Hollywood? Ach, nein, sie
sind um den Faktor 11/13 weniger woke. Jedenfalls bei den Nominier-
ungen - die Preise selbst sind ja noch gar nicht vergeben. In Cannes
dagegen hat "Emilia Pérez" drei Preise und zwei weitere Nominierungen
eingefahren. Insgesamt hat der Film bis dato 84 Preise und 204 Nomi-
nierungen erhalten, jedenfalls nach Zählung der IMDb. Wo man das
alles nachlesen kann, hast Du ja oben selbst verlinkt.

Es gibt also offenbar ein ganzes Netzwerk von woken Preisverleihern!
Auch in scheinbar rechtschaffenen, aber in Wirklichkeit krypto-woken
Gegenden wie Texas (fünf Preise und fünf Nominierungen) und Florida
(zwei Preise und zwei Nominierungen - wenn das Ron DeSantis wüsste!).
Donald muss noch viel mehr Sonderbotschafter entsenden, um da
mal aufzuräumen! Einer davon muss gar nicht weit fahren - in
Washington DC hat sich die Wokeness auch schon breitgemacht (ein
Gewinn und zwei Nominierungen).
Post by F. W.
Oder hat
man beim Schreiben des Drehbuchs schon auf die Oscars geschielt?
[...]
...weil er keine Oscars mag?
Bei einem europäischen Film (mit ein bisschen Beigabe von Mexiko) mit
einem (im Vergleich zu Hollywood-Verhältnissen) ziemlich bescheidenem
Budget ist es eine ziemlich hanebüchene Vermutung, er sei mit Blick
auf die Oscars gedreht worden. Wenn überhaupt irgendwohin, dann
schielt ein Franzose wie Jacques Audiard nach Cannes. Und da hat es
für ihn ja auch geklappt, auch wenn es nicht die Goldene Palme wurde.
Aber natürlich freut sich jeder Produzent oder Regisseur, wenn er dann
auch noch für ein paar Oscars nominiert ist. Das bestreitet ja niemand.


Manfred
F. W.
2025-01-28 06:17:45 UTC
Permalink
Post by Manfred Polak
Es gibt also offenbar ein ganzes Netzwerk von woken Preisverleihern!
Das braucht es gar nicht. Kunst und Kultur waren traditionell schon
immer links. Heute eben stramm links. Sage ich als Ex-Linker.
Post by Manfred Polak
Aber natürlich freut sich jeder Produzent oder Regisseur, wenn er
dann auch noch für ein paar Oscars nominiert ist. Das bestreitet ja
niemand.
Natürlich. "Für den Oscar schreiben" halte ich eigentlich nicht für
wirklich möglich. Aber es ist eben immer gut, wenn der eigene Stoff in
den vermeintlichen Zeitgeist passt.

FW
Cornell Binder
2025-01-27 22:08:42 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Manfred Polak
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Jaja, das woke Hollywood.
Werden die Oscars nicht in Hollywood vergeben?
In Hollywood findet die Zeremonie statt und dort sitzt die
Academy. Die stimmberechtigten Mitglieder sind allerdings
nicht nur über die ganze USA verteilt, sondern auch welt-
weit Filmschaffende.

Nur um das für Leute nochmal auszusprechen denen das nicht
bewußt ist: Bei den Oscars entscheidet keine kleine "woke"
Jury wer gewinnen soll. (Das war mal bei den Golden Globes
so, oder ist bei vielen europäischen Festivals der Fall),
sondern dort wir von mehr als 1000 Filmschaffenden aller
Gewerke in einem mehrstufigen Verfahren selektiert und dann
abgestimmt.

Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare
Trends, aber Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu-
weisen, da ja Hunderte unabhängig voneinander beschließen
müßten bestimmte Themen zu pushen.

Es gibt im Hintergrund natürlich Werbe-Kampagnen von Studios
und Agenturen um im Vorfeld Kandidaten und dann später
Nominierte ins Bewußtsein der Abstimmenden zu bringen, aber
da geht es ums "kapitalistische Kalkül".


Was natürlich unbestreitbar ist, ist das auch die Academy
eine gewisse Blase ist. Aber die ist - wenn überhaupt - er
in den letzten 10 Jahren in Richtung "woke" gedriftet. Die
Academy wurde sehr, sehr, sehr lange von alten weißen
Männern dominiert, was dazu führte das auch überwiegend
weiße Männer nominiert waren, obwohl der Branchenschnitt
schon längst eine ganz andere Zusammensetzung hat.
Post by F. W.
Aber es wurden doch nachvollziehbare Geschichten erzählt. Ein Drogenboss
im Geschlechterkonflikt? Ich verstehe nicht mal die Absicht. Oder hat
man beim Schreiben des Drehbuchs schon auf die Oscars geschielt?
Kennst Du die Filme vom Pedro Almodóvar. Wenn man diesen
Kosmos anlegt, ist Emilia Perez ein völlig normaler Film.
Post by F. W.
Post by Manfred Polak
Post by F. W.
Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem
des Wahlvolkes ist.
Was den Machern eines französisch-belgisch-mexikanischen (und in
erster Linie französischen) Films wie "Emilia Pérez" ja ziemlich
egal sein kann.
...weil er keine Oscars mag?
Er findet Oscars bestimmt toll. Die meisten Filmemacher
würden sich darüber freuen. Das öffnet Türen und Geldbörsen.

Aber die überwiegende Mehrheit wird sich erstmal nicht das
Hirn darüber zermartern was man alles drehen und wenden
muss, damit der Film den man gerade macht auch erhöhte
Oscar-Chancen hat. Die meisten sind froh, wenn der Film am
Ende überhaupt auf der Leinwand landet. Da gibt es nachwievor
keinerlei Garantien.

Es gibt Stoffe und Besetzungen, da "weiß" man, das es auf
jeden Fall eine Chance auf eine Chance gibt, wenn man sich
nicht blöd anstellt. Da kann man das schon provozieren, wenn
man will. Aber man kann es halt auch nicht erzwingen und es
gibt auch Filme wo man das Gefühl hat, das wurde jetzt extra
nur gemacht um irgendwie dafür prämiert zu werden. Aber am
Besten sind halt die Filme die so gut sind, das man sie
einfach prämieren will ohne das es die Macher darauf ange-
legt haben.


CoBi
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F. W.
2025-01-28 06:27:13 UTC
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In Hollywood findet die Zeremonie statt und dort sitzt die Academy.
Die stimmberechtigten Mitglieder sind allerdings nicht nur über die
ganze USA verteilt, sondern auch welt- weit Filmschaffende.
mmm...na jaaa...okay
Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare Trends, aber
Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu- weisen, da ja Hunderte
unabhängig voneinander beschließen müßten bestimmte Themen zu
pushen.
Nein, so funktioniert das nicht.

Bei der Oscar-Verleihung 2011 war es, glaube ich. Da beschwerten sich
schwarze Künstler, dass sie sich bei den Oscars unterrepräsentiert
fühlen. Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".

Das hat sogar legendäre Schauspiel-Riesen wie Sidney Portier damals
verunsichert. Der hat - gewohnt pragmatisch - gesagt, dass es nicht auf
die Hautfarbe, sondern auf die Leistung ankommt.

Und da hatte er Recht.

Dann kam George Floyd und es bewegte sich langsam eine linke Welle, die
bis heute andauert. Der Schwarze war wieder ein Opfer. Nach dem
wunderbaren Sieg von Barrack Obama war das eher kontraproduktiv.

Denn Obama war in meinen Augen zuerst mal ein guter Präsident und erst
in zweiter Linie ein Schwarzer.

Der Trend ist nun offenbar vorbei. Leider haben die USA auf dem Weg nach
rechts, in Richtung Mitte, etwas übertrieben und tatsächlich Trump
wieder gewählt. Sie hätten vielleicht in der Mitte stoppen sollen.

Aber das führt jetzt ein wenig weit weg vom Thema.

Für mich ist die Kunst am wichtigsten. Als langjähriger Fan von
Künstlern aus allen Kulturkreisen fand ich das damals etwas strange.

Aber vielleicht habt Ihr auch Recht und ich übertreibe.

FW
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2025-01-28 10:40:15 UTC
Permalink
Post by F. W.
Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare Trends, aber
Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu- weisen, da ja Hunderte
unabhängig voneinander beschließen müßten bestimmte Themen zu
pushen.
Nein, so funktioniert das nicht.
Mein bescheidener Eindruck ist, dass Cornell ein bisschen mehr
Ahnung von der Filmwelt hat als Du.
Post by F. W.
Bei der Oscar-Verleihung 2011 war es, glaube ich. Da beschwerten
sich schwarze Künstler, dass sie sich bei den Oscars
unterrepräsentiert fühlen. Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".
Naja, war's denn nicht wahr?
Post by F. W.
Das hat sogar legendäre Schauspiel-Riesen wie Sidney Portier
damals verunsichert. Der hat - gewohnt pragmatisch - gesagt, dass
es nicht auf die Hautfarbe, sondern auf die Leistung ankommt.
"Ankommen sollte".
Post by F. W.
Denn Obama war in meinen Augen zuerst mal ein guter Präsident und
erst in zweiter Linie ein Schwarzer.
Selbstverständlich, und es kann ja auch nur immer jeweils eine:r
US-Präsident:in sein, egal mit welcher Hautfarbe und welchem
Geschlecht. Wenn es aber - über sehr viel Jahrzehnte - immer und
ausschließlich Männer sind, dann gibt es ganz offensichtlich eine
Schieflage, und zwar selbst dann, wenn der aktuelle weiße, männliche
Präsident ein guter ist.
Post by F. W.
Der Trend ist nun offenbar vorbei. Leider haben die USA auf dem
Weg nach rechts, in Richtung Mitte, etwas übertrieben und
tatsächlich Trump wieder gewählt. Sie hätten vielleicht in der
Mitte stoppen sollen.
Die USA waren überhaupt noch nie in der Mitte, allenfalls auf dem
Weg dorthin. Als Amerikaner links der Mitte hat man bei den meisten
Wahlen noch nicht einmal ein Angebot.

Servus,
Stefan
--
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Stefan - Das war's!
(Sloganizer)
F. W.
2025-01-28 11:14:15 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare Trends,
aber Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu- weisen, da ja
Hunderte unabhängig voneinander beschließen müßten bestimmte
Themen zu pushen.
Nein, so funktioniert das nicht.
Mein bescheidener Eindruck ist, dass Cornell ein bisschen mehr
Ahnung von der Filmwelt hat als Du.
Das glaube ich auch. Allerdings geht es in dem Absatz nicht um die
Filmwelt sondern um das Zustandekommen von gemeinsamen politischen
Einstellungen.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Bei der Oscar-Verleihung 2011 war es, glaube ich. Da beschwerten
sich schwarze Künstler, dass sie sich bei den Oscars
unterrepräsentiert fühlen. Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".
Naja, war's denn nicht wahr?
Objektiv gemessene Zahlen sind mir nicht bekannt.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Das hat sogar legendäre Schauspiel-Riesen wie Sidney Portier
damals verunsichert. Der hat - gewohnt pragmatisch - gesagt, dass
es nicht auf die Hautfarbe, sondern auf die Leistung ankommt.
"Ankommen sollte".
Genau.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Denn Obama war in meinen Augen zuerst mal ein guter Präsident und
erst in zweiter Linie ein Schwarzer.
Selbstverständlich, und es kann ja auch nur immer jeweils eine:r US-
Präsident:in sein, egal mit welcher Hautfarbe und welchem
Geschlecht. Wenn es aber - über sehr viel Jahrzehnte - immer und
ausschließlich Männer sind, dann gibt es ganz offensichtlich eine
Schieflage, und zwar selbst dann, wenn der aktuelle weiße, männliche
Präsident ein guter ist.
Gewählt werden diese weißen Männer aber auch von schwarzen, weiblichen
Mehrheiten. Eine interessantere Frage ist, warum die das wohl tun.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Der Trend ist nun offenbar vorbei. Leider haben die USA auf dem
Weg nach rechts, in Richtung Mitte, etwas übertrieben und
tatsächlich Trump wieder gewählt. Sie hätten vielleicht in der
Mitte stoppen sollen.
Die USA waren überhaupt noch nie in der Mitte, allenfalls auf dem
Weg dorthin. Als Amerikaner links der Mitte hat man bei den meisten
Wahlen noch nicht einmal ein Angebot.
Die sehen die Demokraten als links an.

FW
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2025-01-28 12:16:50 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Bei der Oscar-Verleihung 2011 war es, glaube ich. Da beschwerten
sich schwarze Künstler, dass sie sich bei den Oscars
unterrepräsentiert fühlen. Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".
Naja, war's denn nicht wahr?
Objektiv gemessene Zahlen sind mir nicht bekannt.
Und? Keine Lust, etwas daran zu ändern?

Man muss nicht alles wissen, aber es ist doch immer interessant,
sich die Tatsachen anzusehen, bevor man darüber schreibt. Als
Appetizer kann ich Dir Zahlen für den Zeitraum von 2000 bis 2016
geben, da ist von Ausgeglichenheit noch längst keine Rede:
<https://apps.bostonglobe.com/arts/graphics/2018/01/oscar/>. Davor
sieht's naturgemäß schlimmer aus; das Netz ist voll davon, Du wirst
es nicht sehr schwer haben.

Und das ist halt immer das Problem: Sobald eine Schieflage zu 25%
beseitigt ist kommt jemand daher, spricht von ausschwingenden
Pendeln und bemüht sich, im Minimum wieder den status ante zu
erreichen.
Post by F. W.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by F. W.
Leider haben die USA auf dem Weg nach rechts, in Richtung Mitte,
etwas übertrieben und tatsächlich Trump wieder gewählt. Sie
hätten vielleicht in der Mitte stoppen sollen.
Die USA waren überhaupt noch nie in der Mitte, allenfalls auf dem
Weg dorthin. Als Amerikaner links der Mitte hat man bei den
meisten Wahlen noch nicht einmal ein Angebot.
Die sehen die Demokraten als links an.
Das ist Teil des Problems, sprich: Einer der Gründe, weshalb sich
viele Amerikaner von den Demokraten auch keine nennenswerte
Verbesserung erwarten. Und ab dem Punkt fehlt's dann an
Altnerativen..

Servus,
Stefan
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Endlich - rollen mit Stefan!
(Sloganizer)
Michael 'Mithi' Cordes
2025-01-28 15:13:45 UTC
Permalink
Post by F. W.
Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".
War sie und ist sie immer noch.
Post by F. W.
Das hat sogar legendäre Schauspiel-Riesen wie Sidney Portier damals
verunsichert. Der hat - gewohnt pragmatisch - gesagt, dass es nicht auf
die Hautfarbe, sondern auf die Leistung ankommt.
Sollte, tut es aber nicht. Ich würde dir ja ans Herz legen mal etwas
über die DEI-Programme die Trump alle per Führerbefehl beendet hat zu
lesen.
TLDR: Es wurden zB durch anonymisierte Bewerbungen wurden plötzlich
deutlich mehr Minderheiten in gehobenen Positionen eingestellt weil es
eben immer auch unbewusste Vorurteile gibt.
Entgegen dem was de "Foxempfänger" (Fox News) als Propagandaschleuder
par excellence behauptet geht es nicht um die Bevorteilung von
Minderheiten sondern darum die Benachteiligungen zumindest etwas
einzudämmen.
Post by F. W.
Dann kam George Floyd und es bewegte sich langsam eine linke Welle, die
bis heute andauert.
Wenn einfache Menschlichkeit für dich "links" ist ...
Post by F. W.
Der Schwarze war wieder ein Opfer.
Sage mir das du keine Ahnung hast von dem systemischen Rassismus in den
USA ohne mir zu sagen das du keine Ahnung hast.
Post by F. W.
Für mich ist die Kunst am wichtigsten.
Das erscheint mir ob deines zwanghaften nach "woke" suchen eine gewagte
Aussage.


cya
Mithi
--
Ich meine, nichts gegen Übersetzungen, aber man muß sich halt bewußt
sein, daß man aus der Mülltonne ißt. Christian "naddy" Weisgerber
Cornell Binder
2025-01-28 16:57:16 UTC
Permalink
Post by F. W.
In Hollywood findet die Zeremonie statt und dort sitzt die Academy.
Die stimmberechtigten Mitglieder sind allerdings nicht nur über die
ganze USA verteilt, sondern auch welt- weit Filmschaffende.
mmm...na jaaa...okay
Tut mir ja leid hier mit Fakten zu kommen.
Post by F. W.
Da gibt es auf jedenfall selection bias und auch klare Trends, aber
Agenda-Setting ist hier eher schwer nachzu- weisen, da ja Hunderte
unabhängig voneinander beschließen müßten bestimmte Themen zu
pushen.
Nein, so funktioniert das nicht.
Sondern?
Post by F. W.
Bei der Oscar-Verleihung 2011 war es, glaube ich. Da beschwerten sich
schwarze Künstler, dass sie sich bei den Oscars unterrepräsentiert
fühlen. Die Oscar-Verleihung sei "zu weiß".
Und?
Post by F. W.
Das hat sogar legendäre Schauspiel-Riesen wie Sidney Portier damals
verunsichert. Der hat - gewohnt pragmatisch - gesagt, dass es nicht auf
die Hautfarbe, sondern auf die Leistung ankommt.
Und da hatte er Recht.
Was bringen die besten Fähigkeiten, wenn Du einfach nicht
besetzt wirst?

Ich habe jetzt leider gerade nicht parat welche schwarze
Schauspielerin es war, aber sie verwies in ihrer Dankesrede
explizit darauf hin, das man ja nur gewinnen kann wenn man
nominiert wird und das man nur nominiert werden kann, wenn
es auch Rollen für einen gibt in denen man besetzt wird.
Post by F. W.
Dann kam George Floyd und es bewegte sich langsam eine linke Welle, die
bis heute andauert. Der Schwarze war wieder ein Opfer. Nach dem
wunderbaren Sieg von Barrack Obama war das eher kontraproduktiv.
Ist es nicht praktisch, das man immer nur irgendeinen Vertreter
einer Minderheit benennen muß, um dann die ganze Gruppe pauschal
abqualifizieren zu können? Das gilt für Frauen in Führungsrollen,
oder für Radfahrer im Straßenverkehr, etc. Da müssen sich alle
Teilnehmer ständig perfekt verhalten, sonst werden ihnen jegliche
Rechte u.ä. verweigert. Aber die Mehrheit, die kann sich natürlich
wie die Axt im Walde benehmen. Da sind Fehler Einzelner völlig
irrelevant und bei der automatischen Vormachtsstellung bitte zu
ignorieren.
Post by F. W.
Für mich ist die Kunst am wichtigsten. Als langjähriger Fan von
Künstlern aus allen Kulturkreisen fand ich das damals etwas strange.
Als angeblicher Fan von Kunst ist es irritierend wie selektiv
Deine Wahrnehmung ist und wie bereitwillig Du Narrative über
Hollywood nachplapperst.
Post by F. W.
Aber vielleicht habt Ihr auch Recht und ich übertreibe.
In erster Linie fabulierst Du.


CoBi
--
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Radical - Ein Klasse für sich ......................................... 3322
Cornell Binder
2025-01-27 22:27:08 UTC
Permalink
Post by F. W.
...selbst die härtesten Schwerverbrecher dieser Erde sind von
https://www.imdb.com/de/title/tt20221436/
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Vielfalt ist nicht so Dein Ding, oder?

Und was sind eigentlich "realistischere" Filme? Geht's da
nur um Dein Weltbild, oder gibt's Dir zuviel Marvel, Star
Wars, Sonic, etc.?

Unter den Nominierten ist ja auch A Real Pain (Screenplay
für Jessie Eisenberg und Nebenrolle für Kieran Culkin).

Da geht es um zwei Cousins die nach dem Tod der Großmutter
ihre jüdischen Wurzeln in Polen suchen. Oder ist das dann
schon wieder ein Realismus der Dir zu viel wäre?
Post by F. W.
Die Trump-Wahl zeigt ja wohl, dass das nicht das größte Problem des
Wahlvolkes ist.
Was Wahlen betrifft sind wir gerade weltweit bei Brecht.
"Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral."


Aber warum sollte der Wähler bei Präsidentschaftswahlen über
den Hollywood-Output abstimmen? Das macht er doch schon
direkt an der Kinokasse. Und aus den dortigen Umsätzen
folgen dann sehr zügig Anpassungen und Trends werden
gnadenlos zu Tode geritten.

Achja, und das ist auch sehr ausdifferenziert. Wir haben
inzwischen ja auch eine "Nische" mit christlichen Erbauungs-
filmen die die einfältigen Moralbedürfnisse vieler konser-
vativer "Christen" bedienen. Mit durchaus bemerkenswerten
Umsätzen. (Soweit zum Thema Agenda-Pushing)


Was natürlich in den letzten Jahren zugenommen hat, sind
Kampagnen für und vor allem gegen Filme. Da kennst Du Dich
ja auch gut mit aus. Wo Leute die Filme nicht gesehen haben,
aber irgendwas gehört haben, dieses lautstark weiterver-
breiten und entsprechende Bewertung an Orten hinterlassen wo
das möglich ist.

Emilia Perez ist da z.B. gerade wieder ein extremes
Beispiel. Der Film erlebt seit den Golden Globes eine
Kampagne die ihresgleichen sucht.


Allerdings scheint aus "go woke, go broke" inzwischen ja die
Luft rauszusein. War halt von Anfang an nur peinliches Wunsch-
denken.


CoBi
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F. W.
2025-01-28 06:34:55 UTC
Permalink
Post by Cornell Binder
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Vielfalt ist nicht so Dein Ding, oder?
Doch. Man sollte seinen Horizont nicht künstlich beschränken.
Post by Cornell Binder
Und was sind eigentlich "realistischere" Filme? Geht's da nur um
Dein Weltbild, oder gibt's Dir zuviel Marvel, Star Wars, Sonic,
etc.?
Blaxploitation habe ich immer sehr bewundert. Das war wirklich aus dem
Alltag für den Alltag. Vielleicht auch eine Geschmacksfrage.
Post by Cornell Binder
Unter den Nominierten ist ja auch A Real Pain (Screenplay für
Jessie Eisenberg und Nebenrolle für Kieran Culkin).
Da geht es um zwei Cousins die nach dem Tod der Großmutter ihre
jüdischen Wurzeln in Polen suchen. Oder ist das dann schon wieder
ein Realismus der Dir zu viel wäre?
Ich könnte jetzt übertreiben und schreiben, dass die Welt vor nichts
geringerem als dem 3. Weltkrieg steht und die Kunst keine größeren
Sorgen hat als die Vergangenheit vor 80 Jahren.

Aber das tue ich natürlich nicht. ;-)
Post by Cornell Binder
Aber warum sollte der Wähler bei Präsidentschaftswahlen über den
Hollywood-Output abstimmen? Das macht er doch schon direkt an der
Kinokasse. Und aus den dortigen Umsätzen folgen dann sehr zügig
Anpassungen und Trends werden gnadenlos zu Tode geritten.
Nein, ich meinte Trump als Symptom für eine inzwischen wieder eher
rechte USA.
Post by Cornell Binder
Achja, und das ist auch sehr ausdifferenziert. Wir haben inzwischen
ja auch eine "Nische" mit christlichen Erbauungs- filmen die die
einfältigen Moralbedürfnisse vieler konser- vativer "Christen"
bedienen. Mit durchaus bemerkenswerten Umsätzen. (Soweit zum Thema
Agenda-Pushing)
Das habe ich nicht bemerkt. Aber religiöse Filme waren eigentlich nie so
mein Ding (wenn man von Sandalenfilmen mal absieht).
Post by Cornell Binder
Allerdings scheint aus "go woke, go broke" inzwischen ja die Luft
rauszusein. War halt von Anfang an nur peinliches Wunsch- denken.
Wunschdenken mit vielen tatsächlichen Umsatzverlusten. Ich sage mal "Bud
Light" und die entsprechende "Ich gieß mein Bud Light öffentlich in den
Gully"-Kampagne auf YouTube.

FW
Cornell Binder
2025-01-28 16:49:12 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Cornell Binder
Post by F. W.
Merkwürdige Geschichte. Vielleicht die letzte Bastion des woken
Hollywood. Hoffentlich folgen bald wieder realistischere Filme.
Vielfalt ist nicht so Dein Ding, oder?
Doch. Man sollte seinen Horizont nicht künstlich beschränken.
[...]
Post by Cornell Binder
Unter den Nominierten ist ja auch A Real Pain (Screenplay für
Jessie Eisenberg und Nebenrolle für Kieran Culkin).
Da geht es um zwei Cousins die nach dem Tod der Großmutter ihre
jüdischen Wurzeln in Polen suchen. Oder ist das dann schon wieder
ein Realismus der Dir zu viel wäre?
Ich könnte jetzt übertreiben und schreiben, dass die Welt vor nichts
geringerem als dem 3. Weltkrieg steht und die Kunst keine größeren
Sorgen hat als die Vergangenheit vor 80 Jahren.
Ja, so liest sich das, wenn jemand für Vielfalt ist und
nichts beschränken will.
Post by F. W.
Nein, ich meinte Trump als Symptom für eine inzwischen wieder eher
rechte USA.
Die USA ist schon immer eher rechts. Die dort als links
verschrienen Demokraten wären hier Mitglieder der CDU.
Post by F. W.
Post by Cornell Binder
Achja, und das ist auch sehr ausdifferenziert. Wir haben inzwischen
ja auch eine "Nische" mit christlichen Erbauungs- filmen die die
einfältigen Moralbedürfnisse vieler konser- vativer "Christen"
bedienen. Mit durchaus bemerkenswerten Umsätzen. (Soweit zum Thema
Agenda-Pushing)
Das habe ich nicht bemerkt. [...]
*tusch*

Was Dich aber nicht davon abhält darüber zu schwadronieren,
das alles zu eintönig und am Ende viel zu woke wäre.

Das ist das Ermüdende an vielen dieser "Kritiken". Da wird
gar nicht die Realität kritisiert, sondern das Abziehbild in
das man sich am Stammtisch reingesteigert hat.
Post by F. W.
Post by Cornell Binder
Allerdings scheint aus "go woke, go broke" inzwischen ja die Luft
rauszusein. War halt von Anfang an nur peinliches Wunsch- denken.
Wunschdenken mit vielen tatsächlichen Umsatzverlusten. Ich sage mal "Bud
Light" und die entsprechende "Ich gieß mein Bud Light öffentlich in den
Gully"-Kampagne auf YouTube.
Soso, Umsatzverluste sind jetzt also schon das gleich wie
"broke"? Weitere Konsequenzen scheint das ja nicht zu haben.
Wie gesagt, das war alles nur heiße Luft. Gibt's Dellen
wegen Kampagnen, sicher. Aber broke war da nie was.


CoBi
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recently seen in a cinema near me:
Ghostbusters - Frozen Empire .......................................... 3324
Kleine schmutzige Briefe .............................................. 3323
Radical - Ein Klasse für sich ......................................... 3322
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