Michael Ottenbruch
2016-03-02 03:33:11 UTC
Nichts gegen die Story-Entwicklung! Das finde ich ebenfalls gelungen.
Aber diese humorlose, gewalttätige Art und dieser so gar nicht gewitzte
Hauptdarsteller lassen einfach kein Bond-Feeling aufkommen. Es fehlt
sozusagen das Augenzwinkern der früheren Filme.
Wenn ich so etwas lese, frage ich mich immer, ob der Autor sich jemalsAber diese humorlose, gewalttätige Art und dieser so gar nicht gewitzte
Hauptdarsteller lassen einfach kein Bond-Feeling aufkommen. Es fehlt
sozusagen das Augenzwinkern der früheren Filme.
die Mühe gemacht hat, einen James-Bond-Roman von Ian Fleming zu lesen
oder auch nur einen der ursprünglichen Sean-Connery-Filme
("Diamantenfieber" und erst recht "Sag niemals nie" zählen hier nur
bedingt) zu sehen! Craig ist wesentlich näher an der Roman-Vorlage als
Moore, auch wenn der Moore-Bond sicherlich eine tolle Kino-Figur war.
Alle Darsteller nach Moore haben versucht, wieder näher zum Roman-Bond
zu kommen, und Craig ist derjenige, der es geschafft hat - wobei Brosnan
auch schon nahe dran war.
Übersetzung) gelesen und fand diese wenig ansprechend. So zum Beispiel
diese furchtbare Folterszene in "Casino Royal", die man dann
selbstverständlich beim ersten Craig-Bond übernehmen musste, obwohl vieles
andere aus dem Roman durchaus abgewandelt wurde. Zum Beispiel Poker statt
Baccara. Hier spielte die Werktreue offenbar keine Rolle.
Baccara-Sequenz kommt aber auch in "Im Dienst Ihrer Majestät" vor - ich
habe auch nur deutsche Übersetzungen gelesen. Ich habe damals und bis
heute nicht verstanden, wie jemand ernsthaft "17 und 4" oder eben
Baccara spielen kann. Heute ist das vergleichbare "Glücksspiel"
zweifellos Poker, und die populärste Variante sicherlich "Texas
Hold'em". Von daher halte ich es für nachvollziehbar, daß in der
aktuellen verfilmung Baccara durch eine a) aktuelle und b) durch
Intellekt beeinflußbare Art des "Glücksspiels" ersetzt wurde.
Die Craig-Bonds versuchen lediglich, was die Härte und Humorlosigkeit
betrifft, möglichst nah an die Romanvorlagen von Fleming zu kommen, was
ihnen auch leider gelingt.
Bis auf die Bewertung sind wir uns einig: "Die Craig-Bonds versuchenbetrifft, möglichst nah an die Romanvorlagen von Fleming zu kommen, was
ihnen auch leider gelingt.
[...], möglichst nah an die Romanvorlagen von Fleming zu kommen, was
ihnen auch [...] gelingt."
"Humorlos" sind weder die Romanvorlagen, noch die "Craig-Bonds" -
übrigens auch nicht die mit Brosnan, nicht einmal die mit Dalton.
Was "Härte" angeht, so findet man diese sicher eher in Flemings Romanen
als in den Filmen nach Connery. Dort ging es eher um tolle Stunts, tolle
Gimmicks und tolle Mädels - aber nicht um tolle Geschichten, schon gar
nicht um solche aus dem Geheimdienst-Milieu.
In einem der Brosnan-Filme wird das sogar - selbstironisch! -
thematisiert:
| Natalya Simonova: Do you destroy every vehicle you get into?
|
| James Bond: Standard operating procedure. Boys with toys.
|
| http://www.imdb.com/title/tt0113189/trivia?item=qt0448499
Aber vielleicht deutet sich ja mit "Spectre" eine Wende an.
In welche Richtung denn?XP&F'up2 de.rec.film.misc
--
...und tschuess!
Michael
E-mail: ***@sailor.ping.de
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