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Heute vor 50 Jahren
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Stefan Ram
2024-10-30 15:59:52 UTC
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Heute [2024-10-31] vor 50 Jahren [1974-10-31]:

Ein Mann sieht rot.

Kassenschlager um Selbstjustiz. Von 1983 bis 2017 indiziert.
Bis 1993 vier Fortsetzungen. Hauptdarsteller: Charles Bronson.

Der Name dieses Films und seines Hauptdarsteller ist wohl
allen, die die siebziger Jahre erlebt haben, bekannt, egal
ob sie den Film nun gesehen haben oder nicht.
Andy Angerer
2024-10-30 16:51:26 UTC
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Post by Stefan Ram
Ein Mann sieht rot.
Kassenschlager um Selbstjustiz. Von 1983 bis 2017 indiziert.
Das eigentlich perfide an diesem Film ist, dass
es sich dabei durchweg gar nicht um Selbstjustiz
handelt, sondern um pure Notwehr.
--
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Werner Tann
2024-10-31 07:09:24 UTC
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Post by Andy Angerer
Post by Stefan Ram
Ein Mann sieht rot.
Kassenschlager um Selbstjustiz. Von 1983 bis 2017 indiziert.
Das eigentlich perfide an diesem Film ist, dass
es sich dabei durchweg gar nicht um Selbstjustiz
handelt, sondern um pure Notwehr.
Ich habe jetzt nicht jede Tötung durch Kersey im Kopf, aber die
meisten sind wohl eindeutige Notwehrüberschreitung. Zum Beispiel, als
er in der U-Bahn sitzt, vorgebend, eine großformatige Zeitung zu
lesen. Der Punk hat "nur" ein Messer, schlitzt ihm die Zeitung auf,
Kersey erschießt ihn durch die Zeitung hindurch. Das Zeigen des
Revolvers hätte mit großer Wahrscheinlichkeit die Bedrohung ohne
Blutvergießen beendet.

Richtig ist, und diese Zustände sind inzwischen auch bei uns
angekommen, dass man solche Situationen in Wien oder Berlin an
gewissen Hotspots quasi "provozieren" kann - nicht durch Taten,
sondern einzig durch Anwesenheit und indem man den Anschein eines
Opfers erweckt ((sehr jung oder alt oder weiblich, gebrechlich oder
ängstlich ...).
Andy Angerer
2024-10-31 13:05:12 UTC
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Post by Werner Tann
Post by Andy Angerer
Post by Stefan Ram
Ein Mann sieht rot.
Kassenschlager um Selbstjustiz. Von 1983 bis 2017 indiziert.
Das eigentlich perfide an diesem Film ist, dass
es sich dabei durchweg gar nicht um Selbstjustiz
handelt, sondern um pure Notwehr.
Ich habe jetzt nicht jede Tötung durch Kersey im Kopf, aber die
meisten sind wohl eindeutige Notwehrüberschreitung.
Das sehe ich nicht so.
Post by Werner Tann
Zum Beispiel, als
er in der U-Bahn sitzt, vorgebend, eine großformatige Zeitung zu
lesen. Der Punk hat "nur" ein Messer, schlitzt ihm die Zeitung auf,
Kersey erschießt ihn durch die Zeitung hindurch. Das Zeigen des
Revolvers hätte mit großer Wahrscheinlichkeit die Bedrohung ohne
Blutvergießen beendet.
Bewaffneter Angriff.
Dass der erste Stich nicht richtig traf, hat keine Bedeutung.
Und "mit großer Wahrscheinlichkeit" ist eindeutig zu wenig.
--
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Stephan Seitz
2024-10-31 14:01:22 UTC
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Post by Andy Angerer
Post by Werner Tann
Ich habe jetzt nicht jede Tötung durch Kersey im Kopf, aber die
meisten sind wohl eindeutige Notwehrüberschreitung.
Das sehe ich nicht so.
Ich fürchte, die Gerichte (zumindest bei uns) würden das anders sehen.
Post by Andy Angerer
Post by Werner Tann
Zum Beispiel, als
er in der U-Bahn sitzt, vorgebend, eine großformatige Zeitung zu
lesen. Der Punk hat "nur" ein Messer, schlitzt ihm die Zeitung auf,
Kersey erschießt ihn durch die Zeitung hindurch. Das Zeigen des
Revolvers hätte mit großer Wahrscheinlichkeit die Bedrohung ohne
Blutvergießen beendet.
Bewaffneter Angriff.
Dass der erste Stich nicht richtig traf, hat keine Bedeutung.
Doch, denn das reine Durchschlitzen der Zeitung wird bei einem Messer
nicht zu einer Gefahr für dich führen. Wir reden nicht von einem
Schwert.

Danach direkt ohne Warnung einen tödlichen Schuß abzufeuern, wird den
Richtern bei der Ungleichheit der Bewaffnung zu weit gehen.

Die Kommentare von Kampfsportlern sind da recht eindeutig.

Stephan
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Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-11-02 10:43:41 UTC
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Post by Stephan Seitz
Post by Andy Angerer
Zum Beispiel, als er in der U-Bahn sitzt, vorgebend, eine
großformatige Zeitung zu lesen. Der Punk hat "nur" ein Messer,
schlitzt ihm die Zeitung auf, Kersey erschießt ihn durch die
Zeitung hindurch. Das Zeigen des Revolvers hätte mit großer
Wahrscheinlichkeit die Bedrohung ohne Blutvergießen beendet.
Bewaffneter Angriff.
Dass der erste Stich nicht richtig traf, hat keine Bedeutung.
Doch, denn das reine Durchschlitzen der Zeitung wird bei einem
Messer nicht zu einer Gefahr für dich führen.
Doch, denn der nächste Stich trifft dann richtig.
Kann sein, kann auch nicht sein. Es bleiben allerdings Fragen offen.
Post by Stephan Seitz
Danach direkt ohne Warnung einen tödlichen Schuß abzufeuern, wird
den Richtern bei der Ungleichheit der Bewaffnung zu weit gehen.
Ich weiß, dass meine Rechtsempfinden nicht unbedingt dem unserer
Richter entspricht.
Post by Stephan Seitz
Die Kommentare von Kampfsportlern sind da recht eindeutig.
Welche?
Wenn Du Kampfsport auf einem Niveau betreibst, dass Du einen
Angreifer instantan ausser Gefecht setzen bzw. sogar töten kannst,
dann kannst (und musst!) Du auch die entsprechende Sorgfalt walten
lassen, diese Fähigkeiten nicht exzessiv einzusetzen. Sprich: Du
hättest ihn, anstatt ihn zu töten, auch einfach nur auser Gefecht
setzen könenn.

Ähnlich auch hier. Ich kenne den Film nicht, aber die geschilderte
Szene ist doch vollkommen absurd. Jemand sitzt offenbar mit
geladener und entsicherter Waffe in der Hand in der U-Bahn, ist
hochkonzentriert und tut dabei so, als läse er Zeitung. Weshalb?

Wenn der den Angriff des Punks antizipiert, dann hätte er ihn noch
vor der Umsetzung beenden können - oder als nächst gelinders Mittel
den Gegener lediglich kampfunfähig machen. Angesichts der
Vorgeschichte war das ja offenbar keine Reflexhandlung sondern
wohlüberlegt. Ergo: Mord.

Servus,
Stefan
--
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Stefan: die Lust zu leben!
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Werner Tann
2024-11-02 15:07:17 UTC
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Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Ähnlich auch hier. Ich kenne den Film nicht, aber die geschilderte
Szene ist doch vollkommen absurd. Jemand sitzt offenbar mit
geladener und entsicherter Waffe in der Hand in der U-Bahn, ist
hochkonzentriert und tut dabei so, als läse er Zeitung. Weshalb?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Mann_sieht_rot
Kurz: Ja, er legt es darauf an. Weil er Gründe hat.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Wenn der den Angriff des Punks antizipiert, dann hätte er ihn noch
Naja, wie will man denn einen Angriff "antizipieren"? Die 2 sind in
den abgesehen von Kersey leeren U-Bahn-Wagen marschiert und einer ist
auf Kersey zu. Ich weiß es nicht mehr, aber ich denke, das Messer war
erst kurz vor dem Zustechen sichtbar. Das ist doch die Krux der
Notwehr. Theoretisch muss das Opfer so lange mit der Notwehr warten,
bis die in vielen Fällen schon tödliche erste Tathandlung gesetzt ist.
Heißt: Notwehr kommt oft zu spät. Ich muss auch sagen, in bestimmten
Situationen würde ich den Angriff nicht abwarten, Legalität hin oder
her. Da bin ich lieber im Gefängnis als tot oder für den Rest des
Lebens behindert.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
vor der Umsetzung beenden können - oder als nächst gelinders Mittel
den Gegener lediglich kampfunfähig machen. Angesichts der
Vorgeschichte war das ja offenbar keine Reflexhandlung sondern
wohlüberlegt. Ergo: Mord.
In dem Fall wohl ja, weil er die riskanten Orte bewusst aufgesucht
hat. Diesen Vorsatz müsste man ihm allerdings auch beweisen. Und dass
er hinter der Zeitung seine Knarre unbemerkt entsichert hat, als er
die 2 Gestalten kommen sah, ist zumindest nicht unmöglich.
Andy Angerer
2024-11-08 14:41:16 UTC
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Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Stephan Seitz
Post by Andy Angerer
Zum Beispiel, als er in der U-Bahn sitzt, vorgebend, eine
großformatige Zeitung zu lesen. Der Punk hat "nur" ein Messer,
schlitzt ihm die Zeitung auf, Kersey erschießt ihn durch die
Zeitung hindurch. Das Zeigen des Revolvers hätte mit großer
Wahrscheinlichkeit die Bedrohung ohne Blutvergießen beendet.
Bewaffneter Angriff.
Dass der erste Stich nicht richtig traf, hat keine Bedeutung.
Doch, denn das reine Durchschlitzen der Zeitung wird bei einem
Messer nicht zu einer Gefahr für dich führen.
Doch, denn der nächste Stich trifft dann richtig.
Kann sein, kann auch nicht sein.
Damit muss aber eindeutig gerechnet werden.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Es bleiben allerdings Fragen offen.
Wie immer.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Stephan Seitz
Danach direkt ohne Warnung einen tödlichen Schuß abzufeuern, wird
den Richtern bei der Ungleichheit der Bewaffnung zu weit gehen.
Ich weiß, dass meine Rechtsempfinden nicht unbedingt dem unserer
Richter entspricht.
Post by Stephan Seitz
Die Kommentare von Kampfsportlern sind da recht eindeutig.
Welche?
Wenn Du Kampfsport auf einem Niveau betreibst, dass Du einen
Angreifer instantan ausser Gefecht setzen bzw. sogar töten kannst,
dann kannst (und musst!) Du auch die entsprechende Sorgfalt walten
lassen, diese Fähigkeiten nicht exzessiv einzusetzen.
Soweit stimme ich zu.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Sprich: Du hättest ihn, anstatt ihn zu töten,
auch einfach nur auser Gefecht setzen könenn.
Und dabei riskieren, dass es nicht funktioniert
und er mich umbringt? Er kann ja vielleicht
ebenfalls Kampfsport; zB....
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Ähnlich auch hier. Ich kenne den Film nicht, aber die geschilderte
Szene ist doch vollkommen absurd. Jemand sitzt offenbar mit
geladener und entsicherter Waffe in der Hand in der U-Bahn, ist
hochkonzentriert und tut dabei so, als läse er Zeitung. Weshalb?
Weil es in dieser Umgebung ratsam
ist, bewaffnet zu sein? qed.
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Wenn der den Angriff des Punks antizipiert, dann hätte er ihn noch
vor der Umsetzung beenden können - oder als nächst gelinders Mittel
den Gegener lediglich kampfunfähig machen.
Stimmt; er hätte ihn in den Sack
schießen sollen und nicht in die Brust.
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Stephan Seitz
2024-11-02 16:47:27 UTC
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Ich weiß, dass der Schutz der Täter in
unserem Rechtssystem hohe Bedeutung genießt.
Ja, ich hätte da auch gerne die US-Regel, daß man jeden, den man nicht
auf seinem Grundstück haben will, einfach abknallen kann.
Post by Stephan Seitz
Die Kommentare von Kampfsportlern sind da recht eindeutig.
Welche?
Wir hatten vor vielen Jahren mal bei einer Firmenveranstaltung
Kampfsportler, wann auch aus anderen Gründen als Kampfsport.
Aber die haben durchaus über die weltfremde Argumentation der Richter
geklagt, daß sie als Kampfsportler quasi per Definition besser als
jeder "normale" Angreifer sein müssten und sie daher jeden Gegner
"sanft" außer Gefecht setzen könnten.

Stephan
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Andy Angerer
2024-11-08 14:43:27 UTC
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Post by Stephan Seitz
Ich weiß, dass der Schutz der Täter in
unserem Rechtssystem hohe Bedeutung genießt.
Ja, ich hätte da auch gerne die US-Regel, daß man jeden, den man nicht
auf seinem Grundstück haben will, einfach abknallen kann.
Was soll der Blödsinn?
Post by Stephan Seitz
Post by Stephan Seitz
Die Kommentare von Kampfsportlern sind da recht eindeutig.
Welche?
Wir hatten vor vielen Jahren mal bei einer Firmenveranstaltung
Kampfsportler, wann auch aus anderen Gründen als Kampfsport.
Aber die haben durchaus über die weltfremde Argumentation der Richter
geklagt, daß sie als Kampfsportler quasi per Definition besser als
jeder "normale" Angreifer sein müssten und sie daher jeden Gegner
"sanft" außer Gefecht setzen könnten.
Du sagst es ja selber: weltfremd.
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Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-10-31 14:47:06 UTC
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Post by Werner Tann
Richtig ist, und diese Zustände sind inzwischen auch bei uns
angekommen, dass man solche Situationen in Wien oder Berlin an
gewissen Hotspots quasi "provozieren" kann - nicht durch Taten,
sondern einzig durch Anwesenheit und indem man den Anschein eines
Opfers erweckt ((sehr jung oder alt oder weiblich, gebrechlich
oder ängstlich ...).
Du liest deutlich zu viele Boulevard-Zeitungen.

Servus,
Stefan
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Stefan, so wurmstichig wie die Angst. Liebeslust für's Leben!
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Werner Tann
2024-10-31 17:07:49 UTC
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Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Werner Tann
Richtig ist, und diese Zustände sind inzwischen auch bei uns
angekommen, dass man solche Situationen in Wien oder Berlin an
gewissen Hotspots quasi "provozieren" kann - nicht durch Taten,
sondern einzig durch Anwesenheit und indem man den Anschein eines
Opfers erweckt ((sehr jung oder alt oder weiblich, gebrechlich
oder ängstlich ...).
Du liest deutlich zu viele Boulevard-Zeitungen.
Nein, ich lebe in Wien. Immerhin bin ich ein Mann und schaue gsd
(noch) jünger aus, als ich bin. Aber du kannst gerne mal deine
Schwester hier nach Mitternacht alleine eine halbe Stunde rumlaufen
oder an einer etwas abgelegenen Bushaltestelle sitzen lassen, dann
wird sie dir erzählen, was sie erlebt hat. Das Mindeste (= höchst
wahrscheinlich) wird blöde Anmache junger Rotzlöffel sein, die
Steigerungsstufe1 (= sehr wahrscheinlich) wird Anfassen sein, und die
Steigerungsstufe 2, die vor 10 Jahren "sehr selten" war, ist
mittlerweile bei "durchaus wahrscheinlich" und umfasst Straftaten. Die
Dunkelziffer schätze ich als sehr hoch ein, aus Angst vor den Tätern,
denen wenig passiert, und vor allem vor ihrer Sippschaft.
Bekanntermaßen ist der Zusammenhalt "dieser" Leute ein quasi
stammesartlicher. Hast du ein Problem mit einem, hast du den ganzen
Clan am Hals.
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2024-11-02 10:35:31 UTC
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Post by Werner Tann
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Werner Tann
Richtig ist, und diese Zustände sind inzwischen auch bei uns
angekommen, dass man solche Situationen in Wien oder Berlin an
gewissen Hotspots quasi "provozieren" kann - nicht durch Taten,
sondern einzig durch Anwesenheit und indem man den Anschein
eines Opfers erweckt ((sehr jung oder alt oder weiblich,
gebrechlich oder ängstlich ...).
Du liest deutlich zu viele Boulevard-Zeitungen.
Nein, ich lebe in Wien. Immerhin bin ich ein Mann und schaue gsd
(noch) jünger aus, als ich bin.
Das sind alles keine Alleinstellungsmerkmale.
Post by Werner Tann
Aber du kannst gerne mal deine Schwester hier nach Mitternacht
alleine eine halbe Stunde rumlaufen oder an einer etwas
abgelegenen Bushaltestelle sitzen lassen, dann wird sie dir
erzählen, was sie erlebt hat.
Ich weiss nicht, wie viele Schwestern oder weibliche Bekannte Du
hast; ich habe deren einige, und keine davon hat ein Problem,
irgendwo in Wien zu irgendeiner Tages- oder Nachtzeit alleine
unterwegs zu sein.
Post by Werner Tann
Das Mindeste (= höchst wahrscheinlich) wird blöde Anmache junger
Rotzlöffel sein, die Steigerungsstufe1 (= sehr wahrscheinlich)
wird Anfassen sein
Nein, das kommt zwar (leide) vor, ist aber nicht das Minimum,
sondern das Maximum. Und es ist auch nicht neu.
Post by Werner Tann
die Steigerungsstufe 2, die vor 10 Jahren "sehr selten" war, ist
mittlerweile bei "durchaus wahrscheinlich" und umfasst Straftaten.
Es gibt Menschen, die sich beruflich damit auseinandersetzen, und
wenn Du so jemanden fragst, wird er Dir erklären, dass die Zahl der
einschlägigen Straftaten langfristig rückläufig ist.

Zu Tode gefürchtet ist übrigens auch gestorben, wie es so schön
heisst.

Servus,
Stefan
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Der debile Politiker liebt Stefan. Warum wohl?
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Werner Tann
2024-11-02 15:07:17 UTC
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Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Es gibt Menschen, die sich beruflich damit auseinandersetzen, und
wenn Du so jemanden fragst, wird er Dir erklären, dass die Zahl der
einschlägigen Straftaten langfristig rückläufig ist.
Ein klarer Ausdruck der Spaltung unserer Gesellschaften ist
zweifellos, dass "ihr" und "wir" in verschiedenen Welten leben.

Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Zu Tode gefürchtet ist übrigens auch gestorben, wie es so schön
heisst.
... oder anzunehmen, dass es für ein Mädchen keinen Unterschied macht,
mit einem Asylwerber oder einem Autochthonen mit in dessen Wohnung zu
gehen, gell? Ich frage mich bloß, wo all die Berichte sind über die
sexuellen Übergriffe hormongesteuerter einheimischer Burschen auf
abgeschleppte Mädchen? Medial kommt da ein solcher Vorfall auf
dutzende andere. Bestreitest du auch das? Dann liest du wohl die woken
Medien, die von diesen "Einzelfällen" erst gar nicht berichten.
F. W.
2024-10-31 14:06:27 UTC
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Post by Stefan Ram
Ein Mann sieht rot.
Kassenschlager um Selbstjustiz. Von 1983 bis 2017 indiziert. Bis
1993 vier Fortsetzungen. Hauptdarsteller: Charles Bronson.
Der Name dieses Films und seines Hauptdarsteller ist wohl allen, die
die siebziger Jahre erlebt haben, bekannt, egal ob sie den Film nun
gesehen haben oder nicht.
Gab es in den 90ern nochmal als "An einem ganz normalen Tag". Amokläufe
braver Bürger triggern so manche eben an. Dabei haben beide
Protagonisten ein ärmliches Verständnis von Rechtsstaat und Demokratie
oder Markt. Wobei im letzteren Film wenigstens angedeutet wird, dass der
Massenmörder einen an der Waffel hat.

FW
Werner Tann
2024-10-31 14:25:55 UTC
Antworten
Permalink
Post by F. W.
Gab es in den 90ern nochmal als "An einem ganz normalen Tag". Amokläufe
braver Bürger triggern so manche eben an. Dabei haben beide
Protagonisten ein ärmliches Verständnis von Rechtsstaat und Demokratie
oder Markt. Wobei im letzteren Film wenigstens angedeutet wird, dass der
Massenmörder einen an der Waffel hat.
Dass "Rechtsstaat und Demokratie und Markt" existieren, heißt aber
noch nicht, dass man sie goutieren muss und zwar auch dann, wenn man
selber gute Gründe hat, es nicht zu tun. Das hat auch nichts mit Moral
zu tun, sondern schlicht damit, ob man die Konsequenzen des eigenen
Tuns zu tragen bereit ist. Wenn einem solches passiert wie Kersey,
erlebt man "Rechtsstaat und Demokratie und Markt" als
Versagens-Inszenierung. Entsprechend resultiert daraus der Verlust
eigener Loyalität. Ein "ärmliches Verständnis" oder eine
Geistesgestörtheit lese ich daraus notwendigerweise nicht.
F. W.
2024-10-31 16:15:04 UTC
Antworten
Permalink
Post by Werner Tann
Post by F. W.
Gab es in den 90ern nochmal als "An einem ganz normalen Tag".
Amokläufe braver Bürger triggern so manche eben an. Dabei haben
beide Protagonisten ein ärmliches Verständnis von Rechtsstaat und
Demokratie oder Markt. Wobei im letzteren Film wenigstens
angedeutet wird, dass der Massenmörder einen an der Waffel hat.
Dass "Rechtsstaat und Demokratie und Markt" existieren, heißt aber
noch nicht, dass man sie goutieren muss und zwar auch dann, wenn man
selber gute Gründe hat, es nicht zu tun.
Es wird verteufelt, was uns satt und gesund hält. Und wählen dürfen wir
auch noch. Nordkorea jemand?
Post by Werner Tann
Das hat auch nichts mit Moral zu tun, sondern schlicht damit, ob
man die Konsequenzen des eigenen Tuns zu tragen bereit ist. Wenn
einem solches passiert wie Kersey, erlebt man "Rechtsstaat und
Demokratie und Markt" als Versagens-Inszenierung. Entsprechend
resultiert daraus der Verlust eigener Loyalität. Ein "ärmliches
Verständnis" oder eine Geistesgestörtheit lese ich daraus
notwendigerweise nicht.
Man muss das Leben aushalten. In jeder Art des Zusammenlebens. Davor
schützt auch der Kommunismus nicht.

FW
Werner Tann
2024-10-31 17:07:49 UTC
Antworten
Permalink
Post by F. W.
Es wird verteufelt, was uns satt und gesund hält. Und wählen dürfen wir
auch noch. Nordkorea jemand?
Danke dafür. Das war aufgelegt, und ich schieße gleich ins Tor: Du
hast mitbekommen, dass die "rechtsextreme" FPÖ als Sieger bei den
Nationalratswahlen in AT hervorging? Da es laut Verfassung keinen
Automatismus gibt, dass die stimmenstärkste Partei regiert, scheint
sich jetzt eine Regierungskoalition der Verlierer (!) zu bilden. Weil
sie alle gutmenschlich die Zusammenarbeit mit FP-Chef Herbert Kickl a
priori ausgeschlossen haben. Soviel zum Wählengehen.
Post by F. W.
Man muss das Leben aushalten. In jeder Art des Zusammenlebens.
... das Sterben auch. Es ging ja um Selbstjustiz. Der vom Rechtsstaat
"übersehene" Punk ist tot und der Selbstjustizler erschießt sich auch
oder geht ins Gefängnis. So ist doch alles gut, oder?
Manfred Polak
2024-10-31 22:35:18 UTC
Antworten
Permalink
Post by Werner Tann
Danke dafür. Das war aufgelegt, und ich schieße gleich ins Tor: Du
hast mitbekommen, dass die "rechtsextreme" FPÖ als Sieger bei den
Nationalratswahlen in AT hervorging?
Ja, mit 29 % der Stimmen. Oder anders gesagt, 71 % haben gegen die
FPÖ gestimmt.
Post by Werner Tann
Da es laut Verfassung keinen
Automatismus gibt, dass die stimmenstärkste Partei regiert, scheint
sich jetzt eine Regierungskoalition der Verlierer (!) zu bilden.
Na und? Als Schüssel 2000 von Haider zum Kanzler gemacht wurde,
war das (in deiner Terminologie) auch eine Koalitionn der Verlierer.
Und der Wahlsieger (SPÖ) hat mit dem Ofenrohr ins Gebirge geschaut.
So kann das halt gehen in einem Verhältniswahlrecht.

Und damals war die ÖVP sogar nur Dritter, und Schüssel hatte vor
der Wahl versprochen, dass die ÖVP in diesem Fall in die Opposition
geht. Und plötzlich war er Kanzler ...
Post by Werner Tann
Soviel zum Wählengehen.
Du Ärmster!


Manfred
Werner Tann
2024-11-01 08:15:41 UTC
Antworten
Permalink
Post by Manfred Polak
Post by Werner Tann
Danke dafür. Das war aufgelegt, und ich schieße gleich ins Tor: Du
hast mitbekommen, dass die "rechtsextreme" FPÖ als Sieger bei den
Nationalratswahlen in AT hervorging?
Ja, mit 29 % der Stimmen. Oder anders gesagt, 71 % haben gegen die
FPÖ gestimmt.
Du hast nicht ganz verstanden, wie Wahlen funktionieren. Da sind nicht
alle gegen irgendwas, sondern jeder ist für wen Bestimmten.
In Zahlen (und in deiner falschen Wahllogik) ... wieviel % haben denn
gegen den alten (und wohl neuen) Kanzler Nehammer, also "gegen" die
ÖVP gestimmt? Ich helfe dir rechnen: 73,7%
Sind bei dir 71% mehr als 73,7%?
Post by Manfred Polak
Na und? Als Schüssel 2000 von Haider zum Kanzler gemacht wurde,
war das (in deiner Terminologie) auch eine Koalitionn der Verlierer.
Und der Wahlsieger (SPÖ) hat mit dem Ofenrohr ins Gebirge geschaut.
So kann das halt gehen in einem Verhältniswahlrecht.
Damals lag der Fall anders, das erläutere ich jetzt nicht lang und
breit.
F. W.
2024-11-04 09:03:24 UTC
Antworten
Permalink
Post by Werner Tann
Post by F. W.
Es wird verteufelt, was uns satt und gesund hält. Und wählen
dürfen wir auch noch. Nordkorea jemand?
Danke dafür. Das war aufgelegt, und ich schieße gleich ins Tor: Du
hast mitbekommen, dass die "rechtsextreme" FPÖ als Sieger bei den
Nationalratswahlen in AT hervorging?
Ja, das ist hier auch angekommen.
Post by Werner Tann
Da es laut Verfassung keinen Automatismus gibt, dass die
stimmenstärkste Partei regiert, scheint sich jetzt eine
Regierungskoalition der Verlierer (!) zu bilden. Weil sie alle
gutmenschlich die Zusammenarbeit mit FP-Chef Herbert Kickl a priori
ausgeschlossen haben. Soviel zum Wählengehen.
Ja, das wird in unseren Bundesländern Sachsen und Thüringen auch
versucht. Per se undemokratisch ist das nicht, weil natürlich auch die
"Verlierer" eine Mehrheit bilden, da sie genug Stimmen haben.

Ärgerlich ist das aber natürlich schon. Ich kann mich an keine einzige
Wahl in den letzten 50 Jahren erinnern, wo die stärkste Partei nicht als
Wählerwille interpretiert wurde. Das ist nun anders.
Post by Werner Tann
Post by F. W.
Man muss das Leben aushalten. In jeder Art des Zusammenlebens.
... das Sterben auch. Es ging ja um Selbstjustiz. Der vom
Rechtsstaat "übersehene" Punk ist tot und der Selbstjustizler
erschießt sich auch oder geht ins Gefängnis. So ist doch alles gut,
oder?
Nein, das ist ein Drama.

FW
Werner Tann
2024-11-04 10:09:25 UTC
Antworten
Permalink
Post by F. W.
Post by Werner Tann
Post by F. W.
Man muss das Leben aushalten. In jeder Art des Zusammenlebens.
... das Sterben auch. Es ging ja um Selbstjustiz. Der vom
Rechtsstaat "übersehene" Punk ist tot und der Selbstjustizler
erschießt sich auch oder geht ins Gefängnis. So ist doch alles gut,
oder?
Nein, das ist ein Drama.
Ist nicht die Ungesühntheit einer Tat ein größeres Drama, dass also
die Ungerechtigkeit sozusagen in der Welt bleibt und der Täter
weiterlebt und weitermacht, als hätte er keinen Menschen getötet,
sondern nur gehustet? Seit Menschen in Verbänden zusammenleben, haben
sie Regeln des Zusammenlebens und Sanktionen gegen Regelverstöße. Der
zivilisatorische Fortschritt war in vielem ein Segen (z. B. durch die
Verschriftlichung des Rechts und das Recht des Angeklagten auf einen
Verteidiger), führte aufgrund der damit entstandenen Komplexität des
Gerichtsprozesses aber auch zum relativ hohen Risiko, dass mehr oder
minder offenkundige Täter aus Rechtsgründen oder aus Gründen gewiefter
Verteidigung freizusprechen sind. Selbstjustiz muss aus tausend
Gründen verboten sein, wird aber verständlich, wenn man die Kehrseite
moderner Rechtssprechung analysiert.
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