Alien Romulus (2024)

[Andreas M. Kirchwitz]

Hallo Alien-Fans!

Es gibt wieder einen neuen Film aus dem Alien-Universum. :-)

Die Handlung ist unkompliziert, keine verkopften Dialoge oder
Hintergrundgeschichten, sondern man kehrt zu den Wurzeln zurück.
Die Hauptkritik gleich zu Beginn: Weil der Film bewusst simpel
gestrickt ist, bietet er allerdings nichts so wirklich Neues.

Alien Romulus kommt eher wie eine Hommage daher an die ersten
4 Teile der Film-Reihe. Vollgestopft mit bekannten Sounds und
Szenen fühlt man sich sofort "heimisch" im Alien-Universum.
Ein bisschen nimmt das allerdings auch die Spannung, weil man
oft ahnt, was gleich kommt. Alles wirkt bekannt. Es ist viel
zusammengeklaut aus den alten Filmen.

Die überwiegend jungen Figuren wirken meist arg klischeehaft,
und trotz einer gefühlt sehr langen Einführung der Figuren
bleiben sie am Ende eher blass. Darunter leidet die Spannung,
denn gestorben wird natürlich mal wieder viel. Auch die
Hauptfigur macht ihre Sache zwar gut, aber hat bei weitem
nicht die Ausstrahlung von Ripley damals.

Alien Romulus ist kurzweilig. Man hat seinen Spaß beim Gucken.
Doch am Ende fühlt es sich trotzdem leer an, da hätte man sich
einen Mittelweg gewünscht. Gern schon was Neues, nur nicht so
übertrieben abgehoben wie in den letzten Filmen. Etwas mehr
Logik hätte auch nicht geschadet. Teilweise denkt man nur WTF.

Ich würde den Film trotz aller Meckerei als "gut" bezeichnen,
weil er wieder die alten Stärken der Alien-Reihe aufgreift.
Zugleich ist der Film allerdings leider ziemlich überflüssig.

Bin etwas zwiegespalten ... Andreas

[Karl-Josef Ziegler]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Zugleich ist der Film allerdings leider ziemlich überflüssig.

Ist das in etwa so: mal sehen, ob wir das Merchandising noch mal
'melken' können? Es gibt ja auch durchaus auch andere Reihen, die
solange fortgesetzt werden, bis die Produktionskosten die Einnahmen
übersteigen...

[Andreas M. Kirchwitz]

Post by Karl-Josef Ziegler

Post by Andreas M. Kirchwitz
Zugleich ist der Film allerdings leider ziemlich überflüssig.

Ist das in etwa so: mal sehen, ob wir das Merchandising noch mal
'melken' können? Es gibt ja auch durchaus auch andere Reihen, die
solange fortgesetzt werden, bis die Produktionskosten die Einnahmen
übersteigen...

Alien Romulus würde ich nicht so negativ sehen, denn ich hatte
schon das Gefühl, dass hier mit ehrlicher Überzeugung versucht
worden ist, das alte Alien-Feeling wiederzubeleben. Es wirkt
nicht bloß wie ein beliebiger weiterer Film, sondern durchaus
wie eine gewollte Hommage.

Rogue One fällt mir da als (grober) Vergleich ein. Da hat man
ebenfalls versucht, die Fans das alten Star-Wars-Filme noch
mal glücklich zu machen. Die Figuren und der Inhalt können
zwar nicht vollends überzeugen, und wirklich gebraucht hat's
den Film für die Gesamt-Erzählung auch nicht, aber man hatte
so ein wohliges Gefühl, und für viele Fans gehört Rogue One
insgesamt sogar zu den besseren Filmen der Reihe.

Alien Romulus möchte ich nun gewiss nicht auf eine Stufe mit
Rogue One stellen, doch mich hat er zumindest wieder etwas mit
der Alien-Reihe versöhnt, denn obwohl ich die letzten Filme zwar
"gut gemacht" fand, waren mir Story und Dialoge zu abgedreht.
Michael Fassbender hat dem noch den Rest gegeben, und inzwischen
ist er für mich der neue Nicolas Cage. War mal cool, aber wenn
ich den Namen lese, schrillen bei mir nun die Alarmglocken...

Maximale Angriffsfläche für Kommentare :-) ... Andreas

[Stephan Seitz]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Rogue One fällt mir da als (grober) Vergleich ein. Da hat man
ebenfalls versucht, die Fans das alten Star-Wars-Filme noch
mal glücklich zu machen. Die Figuren und der Inhalt können

Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Stephan

[Werner Tann]

Post by Stephan Seitz
Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Ist das für dich tatsächlich ein Kriterium?

[Stephan Seitz]

Post by Werner Tann

Post by Stephan Seitz
Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Ist das für dich tatsächlich ein Kriterium?

Ja. Ich hasse es, wenn an einem großen Puzzle gearbeitet wird, und
keiner hat Interesse, daß die Teile zusammenpassen/sich nicht
überlagern.

Stephan

[Cornell Binder]

Post by Stephan Seitz

Post by Werner Tann

Post by Stephan Seitz
Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Ist das für dich tatsächlich ein Kriterium?

Ja. Ich hasse es, wenn an einem großen Puzzle gearbeitet wird, und
keiner hat Interesse, daß die Teile zusammenpassen/sich nicht
überlagern.

Wobei die Frage ist, ob bewußt an einem Puzzle gearbeitet
wird, oder man "nur" versucht es einigermaßen stimmig zu
halten. Schon alleine Lucas's Revisionismus was die Film-
Releases betrifft macht es schwierig den Anspruch aufrecht
zu erhalten, das es da ganz klar einen Masterplan gibt und
jede Veröffentlichung unumstößlicher Kanon ist.

Aber natürlich ist Star Wars da schon deutlich konsistenter
als die meisten Franchises oder Reihen. Und der Reiz ist
natürlich verständlich.


CoBi

[Stephan Seitz]

Post by Cornell Binder
halten. Schon alleine Lucas's Revisionismus was die Film-
Releases betrifft macht es schwierig den Anspruch aufrecht
zu erhalten, das es da ganz klar einen Masterplan gibt und
jede Veröffentlichung unumstößlicher Kanon ist.

Ja, und ich hasse das, denn es war völlig unnötig wie ein Kropf.
Daß man die alten Filme "putzt" und die Flotten digital aufmotzt, war
ja völlig okay. Ich bin PR-Leser und daher Schlachten mit mehr als
zehn Schiffen gewöhnt. ;-)

Aber warum mußte an der Handlung/bestimmten Szenen rumgefummelt
werden? Das hat überhaupt keine Verbesserung gegeben.

Ich warte noch darauf, daß die alten Filme komplett neugedreht werden,
damit sie moderner und woker sind.

Stephan

[Cornell Binder]

Post by Stephan Seitz
Ich warte noch darauf, daß die alten Filme komplett neugedreht werden,
damit sie moderner und woker sind.

Hast Du Angst das Leia normale Kleidung trägt, statt in
Unterwäsche durch den Weltraum zu fliegen?


CoBi

[Cornell Binder]

Post by Cornell Binder

Post by Stephan Seitz
Ich warte noch darauf, daß die alten Filme komplett neugedreht werden,
damit sie moderner und woker sind.

Hast Du Angst das Leia normale Kleidung trägt, statt in
Unterwäsche durch den Weltraum zu fliegen?

Ach halt falsch, mit BH wäre neu.


CoBi

[Christian Weisgerber]

Post by Stephan Seitz

Post by Andreas M. Kirchwitz
Rogue One fällt mir da als (grober) Vergleich ein. Da hat man
ebenfalls versucht, die Fans das alten Star-Wars-Filme noch
mal glücklich zu machen. Die Figuren und der Inhalt können

Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Nach diesem Kriterium ist auch schon _The Empire Strikes Back_ (1980)
unten durch, denn schließlich widerspricht dieser Film inhaltlich
der früheren Star-Wars-Romanfortsetzung _Splinter of the Mind's Eye_
(1978).

[Stephan Seitz]

Post by Christian Weisgerber

Post by Stephan Seitz
Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Nach diesem Kriterium ist auch schon _The Empire Strikes Back_ (1980)
unten durch, denn schließlich widerspricht dieser Film inhaltlich
der früheren Star-Wars-Romanfortsetzung _Splinter of the Mind's Eye_
(1978).

Im Prinzip korrekt. Das Problem ist hier, daß ich nicht so alt bin, um
das korrekt in ihrer Erscheinung mitbekommen zu haben. Aus
irgendwelchen Gründen habe ich mir ROTJ angefangen.

Splinter of the Mind's Eye habe ich erst Jahre später entdeckt, als
die Thrawn-Trilogie rauskam.

Stephan

[Andreas M. Kirchwitz]

Post by Stephan Seitz

Post by Andreas M. Kirchwitz
Rogue One fällt mir da als (grober) Vergleich ein. Da hat man
ebenfalls versucht, die Fans das alten Star-Wars-Filme noch
mal glücklich zu machen. Die Figuren und der Inhalt können

Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Den Inhalt von Rogue One wollte ich nicht bewerten, sondern nur
die Machart, die sich eben wieder den alten Filmen angenähert hat,
statt beim (von meist alten Fans kritisierten) Stil der neueren
Filme zu bleiben. Und das macht Alien Romulus nun mal auch so.

Bücher in einem Film 1:1 "abzuarbeiten", funktioniert nur selten,
sondern man kommt oft nicht umhin, die Gewichtungen zu ändern, und
wenn Bücher schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, passt das
zuweilen auch inhaltlich nicht mehr in die aktuelle Zeit. Ja, ich
verstehe natürlich, dass einen Fan das aufregen kann, aber ich
glaube, man sollte das eher als zwei getrennte Dinge sehen, sonst
wird man im Kino häufig nicht glücklich.

Grüße, Andreas

[Cornell Binder]

Post by Stephan Seitz

Post by Andreas M. Kirchwitz
Rogue One fällt mir da als (grober) Vergleich ein. Da hat man
ebenfalls versucht, die Fans das alten Star-Wars-Filme noch
mal glücklich zu machen. Die Figuren und der Inhalt können

Hm, meinst du? Der Inhalt widersprach leider diversen Büchern. Damit
war er bei mir auch als Fan der alten Filme unten durch.

Disney hat damals nach der Übernahme von Star Wars ja
explizit bestimmte Dinge aus dem damaligen Kanon gestrichen
bevor man weitergemacht hat. Die einen fanden das sinnvoll,
die anderen waren zu Tode gekränkt.


CoBi

[Cornell Binder]

Post by Karl-Josef Ziegler

Post by Andreas M. Kirchwitz
Zugleich ist der Film allerdings leider ziemlich überflüssig.

Ist das in etwa so: mal sehen, ob wir das Merchandising noch mal
'melken' können?

Zwei Dinge.

Erstens: Merchandise sind die verkaufbare Dinge um das mediale
Werk herum. T-Shirts, Kaffeetasse, Action-Figuren, etc. (Und
nein, Fortsetzungen sind kein Merchandise sondern neue Werke
mit ihrerseits wieder eigenem Merchandise.)

Zweitens: Disney hat eine Menge Geld für Fox und seine
intellectual properties bezahlt, das es nur zwangsläufig war
das diese auch ausgewertet werden. Warum sollte man das auch
sonst kaufen.

Romulus gehört IMHO noch zu der Phase wo Disney einfach
ausprobiert was geht. Auch um Zusammenspiel mit Internet-
Streaming. Mit Alien: Earth gibt's ja nächstes Jahr eine
Serie auf Disney+ .


Mit Disney+ hatte Disney Neuland vor sich, weil man keine
Ahnung hatte welche Inhalte dort wie funktionieren würden
und welche Produktionskosten sinnvoll sind, was will das
Publikum haben und was nicht etc.

Disney kann grundsätzlich Filme für's Kino und Direct-To
Markt produzieren, Disney weiß auch wie Fernsehserien im
klassischen (und Kabel-)Fernsehen funktionieren, aber
Streaming war halt sowas neues, wo man alles ausprobiert.

Das kann Überraschungserfolge geben, aber auch Flops. Und um
jetzt endlich den Bogen zu schließen: Disney+ hat da auf
viele etablierte Franchises geschaut um die dann für's
Streaming auszuwerten. Und natürlich verschieben sich dann
auch Dinge weg vom Streaming hin ins Kino und umgekehrt.

Prey ist ja der zweitbeste Predator-Film, ist aber leider
nie regulär im Kino gelaufen, obwohl es visuell mit Abstand
der Beste Predator-Film ist, etc.

Da muss sich noch viel Einruckeln und es wird auch nicht
überraschend sein, wenn Disney weitere alte Franchises aus
dem Fox Archiv neu auswertet.

Ansonsten war Romulus jetzt kein Flop für Disney. Er hat
weltweit über 100 Mio mehr als Covenant gemacht. (350 vs
240) und lag nur 50 Mio hinter Prometheus (400).

Schauen wir noch schnell zum schrecklichen Ressurresion
zurück, hatte der 1997 ja nur 160 weltweit eingespielt.

Insoweit scheint also Romulus jetzt einen Nerv bei den
Zuschauern gefunden zu haben und auch die Kritik war
grundlegend zufrieden.


CoBi

[Karl-Josef Ziegler]

Post by Cornell Binder
Erstens: Merchandise sind die verkaufbare Dinge um das mediale
Werk herum. T-Shirts, Kaffeetasse, Action-Figuren, etc. (Und
nein, Fortsetzungen sind kein Merchandise sondern neue Werke
mit ihrerseits wieder eigenem Merchandise.)

Da ist mir leider der treffende Begriff nicht eingefallen. Serien-Fandom
vielleicht? Und Disney halte ich mittlerweile nur noch für ein
Marketing- und Merchandising-Unternehmen mit angegliederter
Filmabteilung. Da stehen IMHO nicht mehr die Filme im Mittelpunkt,
sondern was man mit dem 'Drumherum' verdienen kann.

[Cornell Binder]

Post by Karl-Josef Ziegler

Post by Cornell Binder
Erstens: Merchandise sind die verkaufbare Dinge um das mediale
Werk herum. T-Shirts, Kaffeetasse, Action-Figuren, etc. (Und
nein, Fortsetzungen sind kein Merchandise sondern neue Werke
mit ihrerseits wieder eigenem Merchandise.)

Da ist mir leider der treffende Begriff nicht eingefallen. Serien-Fandom
vielleicht?

Franchise ist der wohl gesuchte Begriff. Die (forgesetzte)
Auswertung einer Handlungswelt die kommerziell gesehen gern
über eine reine Reihe von Filmen hinausgeht.

Oder wie die Wikipedia es auf englisch besser beschreibt:
"a collection of related creative works".

(Im Endeffekt ist das ja bei Büchern ein alter Hut. Sei es
als Mehrteiler geplant oder durch Leserwunsch fortgsetzt.)

Post by Karl-Josef Ziegler
Und Disney halte ich mittlerweile nur noch für ein
Marketing- und Merchandising-Unternehmen mit angegliederter
Filmabteilung. Da stehen IMHO nicht mehr die Filme im Mittelpunkt,
sondern was man mit dem 'Drumherum' verdienen kann.

Sagen wir es so: Marktwirtschaft. Disney ist da am Besten
drin, aber beileibe nicht der Einzige. Und natürlich kann
immer diskutiert werden welche Strategie noch akzeptabel
ist.


Ist ja wie bei Bands. Wenn die T-Shirts auf Tour verkaufen
ist das eine wichtige Einnahme-Quelle die dazu beitragen
kann, das die Tour überhaupt erst wirtschaftlich wird.


Es ist per se weder gut noch schlecht.

Die Aussichten auf Merchandise können Projekte auf den Weg
bringen, zu denen sonst der Mut gefehlt hätte. Aber
natürlich auch Projekte die keinen "Wert" haben. Aber das
ist sowieso ein Kriterium was man immer erst hinterher
überhaupt beurteilen kann.



Aber ja, Disney will/muss in erster Linie mit seinen
medialen Produkten Geld verdienen. Die werden nur in
Ausnahmen gemacht um die Welt künstlerisch zu bereichern.
Disney ist aber auch nur das wo man ist, weil man oft genug
den Nerv von Zuschauern trifft die wieder und wieder Geld
für das ausgeben, was Disney ihnen anbietet. Ist ja niemand
gezwungen irgendwas davon zu nutzen.


CoBi

[F. W.]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Die Handlung ist unkompliziert, keine verkopften Dialoge oder
Hintergrundgeschichten, sondern man kehrt zu den Wurzeln zurück. Die
Hauptkritik gleich zu Beginn: Weil der Film bewusst simpel gestrickt
ist, bietet er allerdings nichts so wirklich Neues.

Steht zu befürchten, wie bei "Indiana Jones" oder "Jurassic Park", dass
die Produzenten den Erfolg des eigenen Produkts nicht verstanden haben
und einfach etwas ähnlich aussehendes produziert haben?

"Alien" war so wenig ein SciFi-Abenteuer wie "Jurassic Park" ein
Monsterfilm war. Und "Indiana Jones" lebte vom Verlierercharme seines
Helden. Alles wurde später komplett verhunzt.

Die sollen mal bei den Broccolis anrufen. Die haben ihr Produkt verstanden.

FW

[Werner Tann]

Post by F. W.
"Alien" war so wenig ein SciFi-Abenteuer wie "Jurassic Park" ein
Monsterfilm war.

Nur weil mal ein Film oder ein Buch gute SF ist, muss man ihr nicht
die Genre-Zugehörigkeit absprechen. Bekanntlich hat Stanislaw Lem das
auf die Spitze getrieben, indem er sich nicht (!) als SF-Autor
verstand und der traditionellen Science Fiction eher ablehnend
gegenüberstand.

"Alien" arbeitet freilich etliche klassische Themen der SF ab. Die
Handlung spielt in der Zukunft, es gibt Raumschiffe und Androiden und
man wird von einer außerirdischen Intelligenz bedroht, eben dem Alien.
Wenn *das* nicht SF ist, sind auch Solaris (Tarkowski), Matrix und
Avatar keine SF ...

[Werner Tann]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Es gibt wieder einen neuen Film aus dem Alien-Universum. :-)

... und das Ende lässt eine weitere Fortsetzung befürchten. 8)

Um es vorwegzunehmen, ist der Streifen bis auf die letzten 20 Minuten
ein rechter Langweiler. Für solcherart Action bin ich zu alt. Die
Helden sind mir viel zu jung. Es gibt 2 Protagonisten, der Rest bewegt
emotional überhaupt nichts beim Zuschauer. Die zwei haben etwas von
"Die Prinzessin und ihr schwarzer Sklave". Da der Plot einen unbedingt
loyalen Sidekick zur Heldin braucht, ist ein Neger-Android, dessen
oberste Direktive ihr Wohlergehen ist, natürlich ideal. Von Anfang an
wird klargestellt, er ist ihr "Bruder", und er ist ein
"Synthetischer", vom Schrottplatz. Nur damit da dem Zuschauer keine
sexuellen Gedanken kommen. Von antikolonialistischer Seite könnte man
einwerfen, dass dies nun eine reichlich reaktionäre Rollenzuteilung
für den Schwarzen ist, der sich wieder einmal für eine Weiße den Arsch
aufreißen muss. Aber zum Glück ist diese alte linke Kritik seit ein
paar Jährchen eh passé. Immerhin überlebt er bis zum Schluß und darf
gnädigerweise sogar auf den Planeten mit, wo eigentlich keine
Synthetischen erlaubt sind.

Es geht also drunter und drüber, man ist dauernd auf der Flucht, der
Sklave beschützt die Prinzessin, wird kurzfristig "umgepolt" und ist
nicht mehr er selber. Da gibt es auch keinen inneren Kampf gegen die
Programmierung. Bit ist Bit, und Befehl ist Befehl. Als es ganz
brenzlig wird, lässt er aber doch zu, dass sein altes Ich
wiederhergestellt wird.

Spannend wird's erst ganz am Ende, als der eklige, riesige
Alien-Mensch-Hybrid auftaucht, dessen Gesicht lustigerweise Liam
Neeson ähnelt. Herrliche Szene, als der Hybrid sich über seine Mutter
hermacht. Ich dachte schon, bitte lass ihn an ihrer Brust saugen! Aber
so weit geht der Spaß in einem Ami-Film nicht. Er fährt also einfach
den Rüssel aus und tötet seine Mutter.

Letzlich schmeißt die Prinzessin das Monster von Bord und packt ihren
treuen Sklaven in den Cryo-Pod. Dann tuckert man in den
Sonnenuntergang oder besser gesagt Richtung Yvaga. Energie!

Ja, ich stimme zu, ein bissl überflüssig. Irgendwie wirkt der Film wie
ein B-Movie auf hohem technischen Niveau.

[Andy Angerer]

Post by Werner Tann
Letzlich schmeißt die Prinzessin das Monster von Bord

Genau so geht man mit diesen Viechern um;
das wissen wir seit dem ersten Teil. :-)

[Werner Tann]

Post by Andy Angerer

Post by Werner Tann
Letzlich schmeißt die Prinzessin das Monster von Bord

Genau so geht man mit diesen Viechern um;
das wissen wir seit dem ersten Teil. :-)

... bloß dass das Mäderl Cailee Spaeny nicht annähernd die Rolle
Sigourney Weavers einnehmen kann, wie auch andernorts die Kritik
festgestellt hat. (Dabei war Weaver, als flachbrüstige Kampfemanze
damals alles andere als ein feuchter Jung-Männer-Traum. Aber die Rolle
passte exzellent.)

[Andy Angerer]

Post by Werner Tann

Post by Andy Angerer

Post by Werner Tann
Letzlich schmeißt die Prinzessin das Monster von Bord

Genau so geht man mit diesen Viechern um;
das wissen wir seit dem ersten Teil. :-)

... bloß dass das Mäderl Cailee Spaeny nicht annähernd die Rolle
Sigourney Weavers einnehmen kann, wie auch andernorts die Kritik
festgestellt hat. (Dabei war Weaver, als flachbrüstige Kampfemanze
damals alles andere als ein feuchter Jung-Männer-Traum. Aber die Rolle
passte exzellent.)

Idealbesetzung; in der Tat.

[Andreas M. Kirchwitz]

Post by Werner Tann
Ja, ich stimme zu, ein bissl überflüssig. Irgendwie wirkt der Film wie
ein B-Movie auf hohem technischen Niveau.

Deine Zusammenfassung ist unterhaltsamer als der Film. :-)

[Werner Tann]

Post by Andreas M. Kirchwitz

Post by Werner Tann
Ja, ich stimme zu, ein bissl überflüssig. Irgendwie wirkt der Film wie
ein B-Movie auf hohem technischen Niveau.

Deine Zusammenfassung ist unterhaltsamer als der Film. :-)

8-)