F. W.
2024-04-17 08:24:35 UTC
Luchino Visconti und Burt Lancaster verstanden sich anfangs nicht. Als
Lancaster sich gar einmal das Knie verstauchte, wollte Visconti ihn
feuern. Erst ein Gespräch zwischen den beiden mit einem ungewohnten
Rückzug des Weltstars Lancaster befriedete die Szenen.
Lancaster war auch zweite Wahl. Visconti wollte eigentlich Marlon Brando
haben, aber der hatte abgewunken. Dabei schien das Thema auf ihn
zugeschnitten, wie später beim "Paten" zu sehen.
Aber mit Burt Lancaster, für mich der vielleicht interessanteste
Schauspieler aller Zeiten, wurde es eben ein anderer Film.
Der Film erzählt die letzten Zeiten des italienischen Königreichs. Die
Revolution durch Garibaldi steht vor der Tür und der Fürst (Lancaster)
sieht die neue Zeit zwar kommen, glaubt aber, sich mit ihr arrangieren
zu können. Trotzdem lebt er in seiner alten Welt.
Sein Neffe (Alain Delon) und seine Kumpels (u. a. Terence Hill noch als
Mario Girotti) schließen sich den Rebellen an, was den Fürsten aber
nicht unbedingt beunruhigt. Im Gegenteil: er frönt nach wie vor dem
adeligen Leben, knüpft Kontakte, vermittelt Ehen und sieht am Ende doch
seine Zeit gekommen.
Opulente Optik, bunte Kostüme und eine Laufzeit von 3 Stunden machen den
Film schon zu einer Heimstatt für den Zuschauer. Man ist in der Handlung
drin und fiebert mit den Figuren. Lancaster schafft es, die dunkle
Wolke, die über dieser noch heilen Welt hängt, in Dialogen (leider
teilweise unsynchronisiert und ohne Untertitel), geradezu sichtbar zu
machen.
Ansonsten ist er Burt Lancaster. Er dominiert jede Szene und spielt fast
alle an die Wand. Man leidet mit ihm, der das Symbol einer vergehenden
Zeit ist. Es scheint, als ob Visconti selbst dieser Zeit hinterher
trauerte. Größter Glanz außerhalb von Lancaster ist die junge Claudia
Cardinale, die nicht nur durch ihre Optik den Film noch einmal poliert.
Ansonsten hat der Film nichts von einem Meisterwerk für mich. Vielleicht
muss man Italiener sein, um den Film vollständig zu erleben.
Die DVD geht wieder in den Verkauf.
FW
Lancaster sich gar einmal das Knie verstauchte, wollte Visconti ihn
feuern. Erst ein Gespräch zwischen den beiden mit einem ungewohnten
Rückzug des Weltstars Lancaster befriedete die Szenen.
Lancaster war auch zweite Wahl. Visconti wollte eigentlich Marlon Brando
haben, aber der hatte abgewunken. Dabei schien das Thema auf ihn
zugeschnitten, wie später beim "Paten" zu sehen.
Aber mit Burt Lancaster, für mich der vielleicht interessanteste
Schauspieler aller Zeiten, wurde es eben ein anderer Film.
Der Film erzählt die letzten Zeiten des italienischen Königreichs. Die
Revolution durch Garibaldi steht vor der Tür und der Fürst (Lancaster)
sieht die neue Zeit zwar kommen, glaubt aber, sich mit ihr arrangieren
zu können. Trotzdem lebt er in seiner alten Welt.
Sein Neffe (Alain Delon) und seine Kumpels (u. a. Terence Hill noch als
Mario Girotti) schließen sich den Rebellen an, was den Fürsten aber
nicht unbedingt beunruhigt. Im Gegenteil: er frönt nach wie vor dem
adeligen Leben, knüpft Kontakte, vermittelt Ehen und sieht am Ende doch
seine Zeit gekommen.
Opulente Optik, bunte Kostüme und eine Laufzeit von 3 Stunden machen den
Film schon zu einer Heimstatt für den Zuschauer. Man ist in der Handlung
drin und fiebert mit den Figuren. Lancaster schafft es, die dunkle
Wolke, die über dieser noch heilen Welt hängt, in Dialogen (leider
teilweise unsynchronisiert und ohne Untertitel), geradezu sichtbar zu
machen.
Ansonsten ist er Burt Lancaster. Er dominiert jede Szene und spielt fast
alle an die Wand. Man leidet mit ihm, der das Symbol einer vergehenden
Zeit ist. Es scheint, als ob Visconti selbst dieser Zeit hinterher
trauerte. Größter Glanz außerhalb von Lancaster ist die junge Claudia
Cardinale, die nicht nur durch ihre Optik den Film noch einmal poliert.
Ansonsten hat der Film nichts von einem Meisterwerk für mich. Vielleicht
muss man Italiener sein, um den Film vollständig zu erleben.
Die DVD geht wieder in den Verkauf.
FW