The Fall Guy (2024)

[Andreas M. Kirchwitz]

Hallo Stunt-Fans!

Zur 80er-Serie "Ein Colt für alle Fälle" gibt es nun auch einen
brandneuen Spielfilm unter dem Original-Titel "The Fall Guy".
(Den deutschen Titel fand ich übrigens durchaus pfiffig.)

Ryan Gosling spielt Colt Seavers, und Emily Blunt spielt Cody.
Die Figuren wirken so, als wäre das ein Ken-und-Barbie-Film,
außerdem sind die beiden irgendwie ein Paar, allerdings muss
das ständig erwähnt werden, denn zwischen denen ist auf der
Leinwand einfach so überhaupt keine Chemie zu erkennen.

Das funktioniert für mich hinten und vorne nicht auf keiner
denkbaren Ebene.

Spaß macht der Film dafür in den Action-Szenen, das wirkt leicht
und unbeschwert, da kommt sogar ein bisschen 80er-Feeling auf.
Das ist manchmal bewusst (statt ungewollt) trashig, und das
funktioniert für mich gut.

Ryan Gosling schlägt sich insgesamt ganz passabel, aber bei
Emily Blunt läuft für mich irgendwas schief, das ist nicht so
ganz ihre Rolle. (Nichts gegen Emily Blunt, nur nicht hier.)

Die Rezensionen waren sehr unterschiedlich, einige fanden den
Film genial, andere total daneben. Ich kann beide Seiten verstehen.

Ich habe mich entschieden, den Film am Ende doch insgesamt
unterhaltsam zu finden. Man darf ihn einfach nicht mit der
alten TV-Serie vergleichen. Es sind zwei verschiedene Dinge.
Der Film ist ziemlich naiv und albern, aber leider kaum lustig,
weil er sich einfach nicht entscheiden kann, was er eigentlich
sein möchte.

Es gibt viele Anspielungen auf die alte TV-Serie, das versöhnt
ein bisschen.

Am Ende habe ich mich gefragt, ob's den Film wirklich gebraucht
hat... meine Antwort kann man sich denken. :-)

Einmal gucken und wieder vergessen ... Andreas

[Cornell Binder]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Die Rezensionen waren sehr unterschiedlich, einige fanden den
Film genial, andere total daneben. Ich kann beide Seiten verstehen.

Ich habe mich im Vorfeld gefragt, für wen der Film
eigentlich seien soll. Die jungen Leute von heute dürften
die Serie nicht wirklich kennen. Und ich hatte nich das
Gefühl das die Generation die bei der Serie mitgefiebert
hat, unbedingt auf einen Film gewartet hat.

Ich habe den Film dann in der Überraschungspremiere gesehen,
sonst hätte ich vermutlich erstmal gewartet.

Ich war überrascht wie sehr er mich doch unterhalten hat,
aber das lag wohl auch an vielen Referenzen (u.a.
Million-Dollar-Man-Sound) die junge Zuschauer wohl kaum
erkennen können.

Ich war über den Abspann etwas enttäuscht. Auf der einen
Seite werden dort die Stuntmen gezeigt durch deren Arbeit
der Film möglich war, aber ich hätte mir gewünscht, das wir
dann bitte auch gleich ihre Namen groß lesbar dort sehen. So
war das für mich so halb und halb. Gewollt aber nicht
gekonnt.


Bezüglich der Resonanz habe ich die interessante Theorie
gehört, daß die Protagonisten für einen Action-Film zu alt
seien könnten, resp. das für das junge Publikum (das für
solche Action-Filme an sich das Hauptpublikum ist) die beiden
Protagonisten schlichtweg keinerlei Pull-Wirkung haben. Die
sind zu alt und/oder zu romantisch besetzt. >:)

Und die Serie selbst kennt wie gesagt dieses Publikum auch
nicht aus eigener "Kindheit" um da irgendeine Nostalgie zu
entfalten.

(Wobei ich die Frage über das erwartete Alter von Protagonisten
von Action-Filmen für mich rückwirkend nicht mehr beantwortbar
ist. Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich in meinen
Rest-Teens bis Mid-Twenties habe von Action-Filmen abschrecken
lassen, weil ich die Hauptfiguren als zu alt empfunden habe.)


Wohingegen die Leute die mit dem Stoff überhaupt was
anfangen können, sie gefragt haben warum es dazu ein Remake
braucht, resp. selbst dafür ihren Arsch nicht mehr ins Kino
bewegen. (Indiana Jones läßt grüßen.)


CoBi

[Manfred Polak]

Post by Cornell Binder
(Wobei ich die Frage über das erwartete Alter von Protagonisten
von Action-Filmen für mich rückwirkend nicht mehr beantwortbar
ist. Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich in meinen
Rest-Teens bis Mid-Twenties habe von Action-Filmen abschrecken
lassen, weil ich die Hauptfiguren als zu alt empfunden habe.)

Ich dagegen weiß noch genau, dass ich in meiner Kindheit und Jugend
(die vielleicht noch vor deiner lag, aber das ist jetzt nur geraten) oft
und gerne Actionfilme mit Männern (solche mit Frauen in Hauptrollen
gab es praktisch nicht) um Mitte 30 bis Mitte 40 geschaut habe (und
heute immer noch schaue).

Also damals Leute wie Steve McQueen ("Bullit", "The Getaway"), Clint
Eastwood ("Coogan's Bluff", "Dirty Harry"), Burt Reynolds ("Smokey and
the Bandit", "Deliverance"), Kris Kristofferson ("Convoy"), Barry Newman
("Vanishing Point"), etc. Actionfilme mit wirklich jugendlichen Helden
gab es damals aber auch noch kaum.


Manfred

[Andy Angerer]

Post by Manfred Polak

Post by Cornell Binder
(Wobei ich die Frage über das erwartete Alter von Protagonisten
von Action-Filmen für mich rückwirkend nicht mehr beantwortbar
ist. Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich in meinen
Rest-Teens bis Mid-Twenties habe von Action-Filmen abschrecken
lassen, weil ich die Hauptfiguren als zu alt empfunden habe.)

Ich dagegen weiß noch genau, dass ich in meiner Kindheit und Jugend
(die vielleicht noch vor deiner lag, aber das ist jetzt nur geraten) oft
und gerne Actionfilme mit Männern (solche mit Frauen in Hauptrollen
gab es praktisch nicht) um Mitte 30 bis Mitte 40 geschaut habe (und
heute immer noch schaue).
Also damals Leute wie Steve McQueen ("Bullit", "The Getaway"), Clint
Eastwood ("Coogan's Bluff", "Dirty Harry"), Burt Reynolds ("Smokey and
the Bandit", "Deliverance"), Kris Kristofferson ("Convoy"), Barry Newman
("Vanishing Point"), etc. Actionfilme mit wirklich jugendlichen Helden
gab es damals aber auch noch kaum.

Sixdas: laudda oide Graudara.

(Siehe anders Posting. :-))

[Andy Angerer]

Post by Cornell Binder
(Wobei ich die Frage über das erwartete Alter von Protagonisten
von Action-Filmen für mich rückwirkend nicht mehr beantwortbar
ist. Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich in meinen
Rest-Teens bis Mid-Twenties habe von Action-Filmen abschrecken
lassen, weil ich die Hauptfiguren als zu alt empfunden habe.)

Bestimmt nicht.
Gerade in diesem Alter empfindet man doch nur in zwei Kategorien:
"so alt wie ich selber" und "älter als ich ( = alter Krauterer ;-)".
Ob da so eine Figur 30, 40 oder 50 ist, merkt man gar nicht wirklich.
Groß und stark muss der Held sein, dann passt das schon.

[Christian Weisgerber]

Post by Cornell Binder
Ich habe mich im Vorfeld gefragt, für wen der Film
eigentlich seien soll.

Für Kinder. Und weil die allein nicht ins Kino können, hofft man,
dass die Eltern sich mit nostalgischen Erinnerungen an die Serie
ihrer Kindheit eher breitschlagen lassen. Da der Film 15 Jahre auf
die Leinwand gebraucht hat, passt das jetzt rechnerisch nicht mehr
so recht.

Post by Cornell Binder
Bezüglich der Resonanz habe ich die interessante Theorie
gehört, daß die Protagonisten für einen Action-Film zu alt
seien könnten, resp. das für das junge Publikum (das für
solche Action-Filme an sich das Hauptpublikum ist) die beiden
Protagonisten schlichtweg keinerlei Pull-Wirkung haben. Die
sind zu alt und/oder zu romantisch besetzt. >:)

Und wie alt sollen die Protagonisten eigentlich sein bzw. wann soll
der Film spielen? Seavers trägt eine Miami-Vice-Jacke, weil er an
der Serie mitgearbeitet hat. Die ist 1989 ausgelaufen, als Ryan
Gosling acht Jahre alt war. Da sind sie wieder, die 15 Jahre.

Post by Cornell Binder
(Wobei ich die Frage über das erwartete Alter von Protagonisten
von Action-Filmen für mich rückwirkend nicht mehr beantwortbar
ist. Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich in meinen
Rest-Teens bis Mid-Twenties habe von Action-Filmen abschrecken
lassen, weil ich die Hauptfiguren als zu alt empfunden habe.)

Nein, die waren einfach alle _alt_.

In der Serie war Lee Majors ein alter Mann, offenbar kurz vor der
Rente. :->

[Christian Weisgerber]

Post by Andreas M. Kirchwitz
Zur 80er-Serie "Ein Colt für alle Fälle" gibt es nun auch einen
brandneuen Spielfilm unter dem Original-Titel "The Fall Guy".

Gleich vornweg: Auch wenn meine Erinnerung nach vierzig Jahren dünn
ist, hat der Film doch, außer dass die Hauptfigur Stuntman ist,
rein gar nichts mit der Serie zu tun. Was auch immer die tatsächliche
Entstehungsgeschichte war, das Ergebnis sieht so aus, als habe
jemand ein Drehbuch für einen eigenständigen Film gehabt und jemand
anders die Rechte an der alten Fernsehserie, und dann hat man beides
notdürftig zusammengeführt, indem man ein paar Namen aus der Serie
im Film verwendet und dann noch ein paar Anspielungen eingebaut
hat.

Post by Andreas M. Kirchwitz
Ryan Gosling spielt Colt Seavers, und Emily Blunt spielt Cody.

Jody

Post by Andreas M. Kirchwitz
Die Figuren wirken so, als wäre das ein Ken-und-Barbie-Film,

Das trifft es gut.

Post by Andreas M. Kirchwitz
außerdem sind die beiden irgendwie ein Paar, allerdings muss
das ständig erwähnt werden, denn zwischen denen ist auf der
Leinwand einfach so überhaupt keine Chemie zu erkennen.
Das funktioniert für mich hinten und vorne nicht auf keiner
denkbaren Ebene.

Ich glaube, ein Problem ist, dass wir zu wenig vom "vorher" der
beiden zu sehen bekommen. Wie auch immer, der Film funktioniert für
mich überhaupt nicht. Es war zu erwarten, dass es eine mehr oder
minder sinnlose Aneinandereihung von Actionszenen wird, die von
einer dünnen Geschichte zusammengehalten wird, und genau das ist
es ja auch, aber selbst die dünne Geschichte funktioniert nicht.

Post by Andreas M. Kirchwitz
Emily Blunt läuft für mich irgendwas schief, das ist nicht so
ganz ihre Rolle. (Nichts gegen Emily Blunt, nur nicht hier.)

Die Szene mit "wir setzen digital einfach den Kopf von Tom Cruise^WRyder
auf deinen Körper" hat mich dann zusammen mit einem seltsam glatt
wirkenden Gesicht etwas später auf dumme Gedanken gebracht und ich
war den Rest des Films schwer abgelenkt vom Versuch zu entscheiden,
ob man Blunts Gesicht digital glattgefiltert hat.

Post by Andreas M. Kirchwitz
Einmal gucken und wieder vergessen ... Andreas

Gutes Fazit. Alternativ kann das Gucken auch einsparen und den Film
gleich vergessen.